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3 Top-Irrtümer rund ums Impfen

Wenn es um Für & Wider des Impfens geht, stehen meistens zuvorderst ein Post oder eine Aussage, mit der man in einem Forum oder auf Facebook konfrontiert wurde. Aber es ist oft schwierig, den Wahrheitsgehalt eines Beitrages zu beurteilen. Und die auf Aufmerksamkeit und Verweildauer optimierten Algorithmen bestimmen,  welche Posts wir als erstes auf unserer Facebook-Startseite sehen oder welche Treffer in unserem Google-Suchergebnis ganz oben stehen.

Das führt zu einem deutlichen Ungleichgewicht in der persönlichen Wahrnehmung: Die kleine Gruppe der “Impfgegner” ist besonders “laut” und erhält so viel Aufmerksamkeit mit Verschwörungstheorien, reißerischen Schlagzeilen und schlichtweg falschen oder stark verzerrten Behauptungen.

“Wenn so viele das sagen, da muss doch irgendwie was dran, sein, oder?”

Die “Argumente” von Impfgegnern sind entweder falsch, beruhen auf nachgewiesen fehlerhaften Daten oder sind stark verzerrt. Lesen Sie hier die Top 3 der Irrtümer rund ums Impfen – und die Klarstellungen dazu!

Unsere Top 3 

Irrtum 1: “Impfen wirkt nicht. Es wurde nie bewiesen, dass Impfstoffe eine Erkrankung verhindern.”

Krankheiten wie die Pocken wurden ausgerottet. Starben Ende des 19. Jhds während des deutsch-französischen Krieges noch fast 130.000 Menschen alleine in Westeuropa an dieser Krankheit, gelten heute die Pocken nach weltweiten Bemühungen aller Staaten unter Koordination der WHO als ausgerottet.

Dass die Anzahl der Masern-Erkrankungen zu Beginn der 80er Jahre von über 4 Millionen weltweit auf unter eine halbe Million gesunken ist, ist alleine auf die Impfbemühungen zurückzuführen.

Herausstechendes Beispiel: China erreichte in den 1980ern durch konsequente Impfpolitik binnen sieben Jahren eine drastische Reduktion der Masernfälle von über 1,15 Mio pro Jahr (!)  auf unter 100.000 – und damit auch nur mehr ein Zehntel der Todesfälle.

Irrtum 2: “Der beste Impfschutz ist, die Krankheit bekommen zu haben.”

Wer die Masern überstanden hat, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht noch einmal bekommen, das stimmt. Aber an Masern zu erkranken, bedeutet ein sehr hohes Risiko für schwere Komplikationen während des Krankheitsverlaufs und bleibende Schäden – und die nicht unerhebliche Gefahr, Jahre später an einer schweren Folgeerkrankung (SSPE) zu sterben.

Eine Impfung ist nichts Künstliches: Sie bringt auf ungefährliche Art und Weise das Immunsystem mit inaktiven, ungefährlichen Teilen des Erregers in Kontakt. Man bekommt keine Masern, aber der Körper erkennt im Fall des Falles den Erreger und kann eine Erkrankung verhindern.

Abgesehen davon geben aktuelle Studien deutliche Hinweise darauf, dass eine Masernerkrankung das gesamte Immunsystem der betroffenen Person über Jahre hinaus (!) schwächt und so anfälliger für weitere Infektionskrankheiten macht. An Masern erkrankte Kinder haben so ein deutlich erhöhtes Risiko, noch Monate später an einer weiteren Infektionskrankheit zu sterben.

Irrtum 3: “Impfen verursacht Autismus”

Auch dies ist eine sehr weit verbreitete Behauptung, die allerdings auf einer Studie beruht, die alles andere als wissenschaftlich ist (Wakefield-Studie):

  • Es wurden lediglich 12 Kinder in der Studie untersucht – und diese wurden willkürlich ausgewählt.
  • Der Arzt, der diese “Studie” durchführte, wurde von einer Anwaltskanzlei damit beauftragt.
  • Diese Anwaltskanzlei vertrat Eltern, die mit behaupteten Impfschäden Geld erstreiten wollten.
  • Der Arzt hat später seine Zulassung verloren.

Nachfolgende groß angelegte, wissenschaftlich einwandfreie und mehrfach überprüfte Studien haben zweifelsfrei belegt, dass es keinerlei Zusammenhang zwischen Impfen und Autismus gibt.

Ja, es besteht die Möglichkeit, nach einer Impfung eine schwere Reaktion oder Erkrankung zu erleiden. Allerdings ist das höchst selten: 1 Mal unter 1 Million (!) Fällen.

Im Vergleich dazu kommt es im Falle einer Masernerkrankung 1.000 Mal öfter zu bedrohlichen Komplikationen oder bleibenden Schäden.

Weitere sachliche und belegte Informationen finden Sie in unseren Quellenangaben – oder Sie fragen einfach Ihren Arzt oder Apotheker.

 

Quellenangaben:

https://science.sciencemag.org/content/348/6235/694

https://www.spektrum.de/magazin/die-ausrottung-der-pocken/823065

http://apps.who.int/immunization_monitoring/globalsummary/timeseries/tsincidencemeasles.html

Masernfall Graz: https://kurier.at/gesund/masern-alarm-in-oesterreich-die-wichtigsten-fragen-und-antworten/400391957

https://www.geo.de/wissen/gesundheit/21100-rtkl-gesundheit-impfen-alle-antworten-fuer-die-richtige-entscheidung

https://steiermark.orf.at/news/stories/2959226/

https://www.skeptiker.ch/die-top-9-denkfehler-und-fehlschluesse-von-impfgegnern/

Wenn die „Alten“ nerven, ist es Zeit, selbständig zu werden. Zumindest ein bisschen. Damit kann man erstens zeigen, dass man schon selbst für sich sorgen kann – und zweitens erspart man sich mühsame Diskussionen und peinliches Bemuttern.

Als Übungsbeispiel fürs Flüggewerden bietet sich z. B. der Impfschutz an. Schließlich sind die Zeiten vorbei, in denen du an der Hand deiner Mutter oder deines Vaters zur Kinderärztin getrippelt bist, um dir wieder einmal eine Nadel in den Oberarm stechen zu lassen. Jetzt bist du selbst dafür verantwortlich, dass bestimmte Krankheitserreger bei dir keine Chance haben.

Nachholen oder Auffrischen?

Einige Immunisierungen aus dem Kinder- und Säuglingsalter solltest du jetzt auffrischen lassen (Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio). Andere Impfungen kommen dazu, wie z.B. die Zeckenimpfung, die dich vor der gefährlichen Frühsommermeningitis schützt.

Und wenn du in der Schule nicht gegen HPV geimpft worden bist, ist es jetzt Zeit dafür. Humane Papillomaviren (HPV) sind eine ansteckende Infektionserkrankung, die meist im Genitalbereich auftritt und sich zu Krebs entwickeln kann. Sie wird durch Geschlechtsverkehr übertragen und deshalb wäre es wichtig, die Impfung noch VOR dem „ersten Mal“ durchführen zu lassen. Sie schützt dich und deine Freundin/deinen Freund aber auch noch danach.

Also: Am besten gleich den Impfpass holen (der liegt wahrscheinlich noch in Mamas Dokumentenmappe) und ab in die nächste Apotheke. Dort beraten dich ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker ausführlich – und auf Augenhöhe! – darüber, welche Impfungen bei dir anstehen und wo du schon safe bist.

Dein digitaler Impfpass – die Apo-App

Damit vergisst du bestimmt keine Auffrischungsimpfung mehr: Auf der kostenlosen Apo-App kannst du alle notwendigen Immunisierungen erfassen und dich daran erinnern lassen. Außerdem findst du dort die jeweils nächste Apotheke sowie Informationen über Gesundheitsthemen und Medikamente

Früher war alles besser? – Natürlich nicht, aber beim Impfen waren unsere Eltern und Großeltern auf jeden Fall konsequenter als wir. Dadurch wurden Diphterie, Polio, Mumps und Masern stark zurückgedrängt,  Röteln und Keuchhusten glaubte man sogar bereits ausgerottet.

Nun kehren diese Infektionen wieder nach Österreich zurück – aufgrund von Impfmüdigkeit und Impfskepsis. Viele Menschen wissen heute gar nicht mehr, welch schwere Erkrankungen und oft auch Komplikationen sich hinter diesen Namen verbergen. Denn Kinderkrankheiten sind nicht immer harmlos.

Nicht nur für Junge

Und sie betreffen nicht nur Säuglinge und Kleinkinder, sondern gerade auch Menschen jenseits der Fünfzig. Ältere haben von Haus aus ein schwächeres Immunsystem. Das heißt, dass sich der Körper gegen Infektionen nicht mehr so gut wehren kann wie früher. Auch nehmen Krankheiten – wie z. B. die echte Grippe – oft einen schwereren Verlauf als bei Jüngeren.

Impfungen schützen vor Erkrankungen und den Komplikationen, die sich daraus ergeben können. Sie werden nur dann durchgeführt, wenn das Erkrankungsrisiko deutlich höher ist als das Impfrisiko. Wenn Sie also auf Nummer sicher gehen und Ihr Immunsystem nicht unnötig belasten wollen, sollten Sie sich impfen lassen. Sie übernehmen damit Verantwortung für Ihre Gesundheit und auch für jene von Menschen, bei denen eine Impfung aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist.

Impfen – wann, wie, wogegen?

Neben einer jährlichen Immunisierung gegen Influenza (echte Grippe) im Herbst empfiehlt der Österreichische Impfplan ab dem 50. Lebensjahr auch Impfungen gegen Pneumokokken und Herpes-Zoster – zusätzlich zu den Basisimpfungen.

Wenn Sie sich über Ihren Impfschutz nicht sicher sind, dann kommen Sie doch einfach mit Ihrem Impfpass in die nächste Apotheke. Dort können Sie Ihren Impfstatus schnell und unkompliziert von Fachleuten überprüfen lassen.

Die Verantwortung für ein Kind/Kinder zu übernehmen ist eine wunderschöne Aufgabe., aber auch eine große Herausforderung. Und sie bringt viel Verantwortung mit sich –  das fängt teilweise schon lange vor der Geburt an.

Wenn Sie planen, schwanger zu werden, können Sie schon im Vorhinein einiges tun, um Ihre Schwangerschaft möglichst unbeschwert genießen zu können. Gleichzeitig schenken Sie damit Ihrem Kind den bestmöglichen Start ins Leben.

Mit dem Rauchen aufzuhören, auf Alkohol zu verzichten und auf ein ausreichendes Folsäure-Depot zu achten, gehört heute schon fast zu den „Standard“-Vorbereitungen für werdende Eltern. Im Gegensatz dazu führt der Impfschutz noch ein Schattendasein.

Eine Immunisierung gegen bestimmte Infektionen ist aus mehreren Gründen wichtig. Krankheiten wie Röteln oder Windpocken können das Ungeborene schädigen und zu Komplikationen während oder nach der Geburt führen. Außerdem nehmen Infektionen während einer Schwangerschaft oft einen schwereren Verlauf als unter „normalen“ Umständen. Und nicht zuletzt sind Babys nach der Geburt und während der ersten Lebensmonate anfälliger für Krankheiten, weil ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist.

Als Frau mit Kinderwunsch sollten Sie daher rechtzeitig prüfen lassen, ob Sie für die folgenden Krankheiten ausreichend immunisiert sind:

  • Wundstarrkrampf
  • Hepatitis B
  • Windpocken
  • Masern-Mumps-Röteln
  • HPV

Impfungen gegen Wundstarrkrampf, Hepatitis B oder HPV können auch während der SS – bevorzugt ab dem zweiten Drittel –  gegeben werden. Fachleute raten auch zu einer einmaligen Immunisierung gegen Keuchhusten (Pertussis) ab dem Beginn der  zweiten Schwangerschaftshälfte. Und sollte Ihr errechneter Geburtstermin zwischen Dezember und Mai liegen, ist auch eine Grippeimpfung anzuraten.

Ihren Impfstatus prüfen zu lassen, geht übrigens ganz einfach: Nehmen Sie Ihren Impfpass mit in die nächste Apotheke! Dort werden Ihnen ausgebildete Fachleute genau erklären, welche Impfungen nachgeholt oder aufgefrischt gehören und wo Sie – und Ihr Wunschkind – sowieso schon „safe“ sind.

Eine unbeschwerte Kindheit ist Goldes wert. Auch wenn Kinder dieses Glück vielleicht erst später richtig schätzen lernen – als Erwachsenen wissen Sie das. Und geben Ihren Sprösslingen nicht nur viel Liebe, sondern auch Geborgenheit, Sicherheit und Unterstützung mit auf ihren Weg.

Zu einem guten Aufwachsen gehört natürlich auch Gesundheit. Ab und zu ein aufgeschlagenes Knie gehört zum Kindsein dazu und auch vor einem gebrochenen Arm können Sie Ihre Kinder wahrscheinlich nicht bewahren. Aber es gibt sogenannte Kinderkrankheiten, die weniger harmlos sind, als sie klingen – und zum Glück einen wirksamen Schutz dagegen.

Training fürs Immunsystem

Impfungen machen das Immunsystem fit für eine bestimmte Infektion. Bei einem späteren Kontakt mit dem Krankheitserreger, kann es rasch reagieren und den „Eindringling“ abwehren. Die in Österreich zugelassenen Impfstoffe sind sicher und wirkungsvoll. Meist sind die einzigen Nebenwirkungen Rötungen, Schwellungen und leichte Schmerzen rund um die Einstichstelle. Schwere Nebenwirkungen kommen äußerst selten vor – statistisch gesehen um das Zehntausendfache seltener als ein schwerer Verlauf einer Krankheit, gegen die man nicht geimpft ist.

Wenige Stiche – größtmöglicher Schutz

Haben Sie gewusst, dass es in Österreich ein Nationales Kinderimpfprogramm gibt? Damit erhalten alle in Österreich lebende Kinder bis zum 15. Lebensjahr die empfohlenen Schutzimpfungen kostenlos. Um mit möglichst wenigen Injektionen den größtmöglichen Schutz zu gewährleisten, wurden für viele Krankheiten Kombinationsimpfstoffe entwickelt: Masern-Mumps-Röteln (MMR) zum Beispiel oder Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten (Pertussis) und Kinderlähmung (Polio).

Diese Impfungen erhalten bereits Säuglinge und Kleinkinder, sie sind auch im Mutter-Kind-Pass enthalten. Andere – wie z. B. die HPV Impfung  (= Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs) und die Impfung gegen die Meningokokken C – werden in der Schule angeboten. Und dann gibt es noch Immunisierungen, für die Sie als Eltern alleine verantwortlich sind: In Tirol ist das u.a. die Zeckenimpfung, die Schutz vor der gefährlichen Frühsommermeningitis bietet.

Welche Impfungen in welchen Abständen?

Sollten Sie nicht mehr genau wissen, wogegen Ihr Kind bereits geschützt ist und welche Impfungen noch offen sind oder aufgefrischt gehören, dann können Sie sich schnell und einfach in Ihrer Apotheke informieren. Dort sind geschulte Fachleute gerne bereit, Ihnen anhand Ihres Impfpasses fundiert Auskunft zu geben – und bei Bedarf erhalten Sie dort auch gleich den nötigen Impfstoff.

Empfohlene Impfungen

  • Masern-Mumps-Röteln (MMR)
  • Diphtherie
  • Tetanus
  • Keuchhusten (Pertussis)
  • Kinderlähmung (Polio)
  • HPV Impfung  (= Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs)
  • Meningokokken C
  • Zeckenimpfung

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