Betroffene wissen es aus leidvoller Erfahrung: Chronische Schmerzen beeinflussen das Alltagsleben auf allen Ebenen – nicht nur körperlich, sondern auch mental. Rücken- oder Gelenksschmerzen (die am meisten verbreiteten Leiden) sowie Migräne sind für sie eine tägliche Herausforderung.
Viele Apotheken kennen dieses weit verbreitete Leiden und haben sich auf die Beratung rund um die richtige Schmerzbehandlung spezialisiert. Sie helfen mit bewährten Medikamenten, pflanzlichen Präparaten und der nötigen Expertise.
1. Schmerzlinderung: Medikamente und mehr
Chronische Schmerzen erfordern oft einen Mix aus Schmerzmitteln, speziellen Präparaten und alltäglichen Hilfsmitteln. Entweder hat Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt ein Präparat zur Schmerzlinderung verschrieben oder Sie lassen sich in der Apotheke über passende Produkte informieren. Dort erfahren Sie zudem alles über mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Die am häufigsten verwendeten Mittel stellen wir Ihnen hier vor:
- Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen sind klassische Helfer, wenn es darum geht, entzündungsbedingte Schmerzen zu lindern. In niedrigen Dosierungen sind sie rezeptfrei erhältlich und helfen z. B. bei Rückenschmerzen oder Gelenksbeschwerden.
- Paracetamol ist ein bewährtes Schmerzmittel, das besonders bei Kopfschmerzen oder leichteren Beschwerden zur Anwendung kommt und meist gut verträglich ist.
- Opioidanalgetika werden bei stärkeren Schmerzen verordnet und sind in der Apotheke auf Rezept erhältlich. Hier ist die Beratung besonders wichtig, da diese Medikamente ein hohes Suchtpotenzial haben und regelmäßig überprüft werden sollten.
- Pflanzliche Alternativen: Bei leichten Schmerzen oder zur Unterstützung können auch pflanzliche Präparate wie Teufelskralle oder Weidenrinde helfen. Sie gelten als schonende Ergänzung und eignen sich besonders für Menschen, die langfristig eine Alternative zu synthetischen Medikamenten suchen.
Unterstützende Hilfsmittel: Dazu zählen etwa Wärmepflaster oder orthopädische Produkte. Auch Curcuma-Präparate – sie wirken entzündungshemmend – sowie spezielle Nährstoffmischungen, etwa mit Glucosamin und Chondroitin, können insbesondere bei Gelenkschmerzen hilfreich sein. Ergänzend kommen Salben mit schmerz- und entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Diclofenac, Ibuprofen oder pflanzlichen Alternativen wie Beinwell, Arnika und Weihrauch zum Einsatz.
2. Entspannung und Bewegung
Neben Medikamenten können Sie mit regelmäßiger Bewegung und gezielten Entspannungstechniken die Intensität der Schmerzen verringern. Denn entgegen der allgemeinen Meinung verschärft körperliche Schonung die Probleme, anstatt sie zu beseitigen.
Wenn Sie unter Rückenschmerzen leiden, helfen gelenkschonende Sportarten wie Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen, den Stütz- und Bewegungsapparat zu kräftigen. Ähnliches gelingt auch durch ein moderates Training zum Muskelaufbau sowie durch Beweglichkeitsübungen, die Verspannungen lösen, wie z. B. Yoga, progressive Muskelentspannung oder autogenes Training.
Darüber hinaus tun Sport und Bewegung auch der Seele gut. Sie beruhigen das Nervensystem, sodass Schmerzen gelindert und neue Energien getankt werden können.

3. Ernährung und Schlaf
Auch ein erholsamer Schlaf und die richtige Ernährung spielen eine bedeutende Rolle im Umgang mit chronischen Schmerzen. Leider bleibt diese Balance jedoch im Alltag oft auf der Strecke – weil Schmerzen den Schlaf rauben oder den Appetit einschränken.
Gesunder Schlaf – Reset für den Körper
In der Nacht repariert unser Körper Zellen und baut entzündliche Stoffe ab, die oft an der Entstehung von Schmerzen beteiligt sind. Versuchen Sie daher, eine feste Schlafroutine für einen erholsamen Schlaf zu entwickeln! Ein abendliches Ritual hilft dabei, den Körper zu beruhigen und den Schlaf einzuleiten. Vielleicht wollen Sie ein Buch lesen oder beruhigende Musik hören oder den Tag bei einem guten Gespräch ausklingen lassen? Auch Entspannungstechniken wie leichtes Dehnen oder Atemübungen können unterstützen. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – nur das Sitzen vor dem Bildschirm sollten sie vermeiden.
Es ist erwiesen, dass Schlafprobleme oft die Schmerzwahrnehmung beeinflussen. Falls Schlafstörungen zu Ihren Begleitern gehören, können Sie auf Präparate wie Baldrian oder Melatonin aus der Apotheke zurückgreifen. Hilfreiche Tipps zu diesem Thema finden Sie auch in unserem Blogbeitrag Gesunder Schlaf durch Melatonin.
Mit Lebensmitteln gegen Entzündungen
Eine ausgewogene Ernährung, die reich an entzündungshemmenden Nährstoffen ist, sollte als Faktor bei der Behandlung chronischer Schmerzen nicht unterschätzt werden.
Bestimmte Lebensmittel wie Beeren, grünes Gemüse, Nüsse und fettreiche Fische (z. B. Lachs) oder Leinöl enthalten Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren. Diese helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Zucker, Alkohol und stark verarbeitete Lebensmittel hingegen können Entzündungen fördern und damit Schmerzen verstärken.
4. Ihre Apotheke hilft!
Schmerzbekämpfung ist viel mehr als nur das Einnehmen der richtigen Tablette. So wie bei den meisten anderen Krankheiten auch erzielt eine ganzheitliche Behandlung die besten Ergebnisse.
Ihre Apotheke unterstützt Sie dabei auf verschiedenen Ebenen: Ein persönliches Gespräch mit Apotheker:innen bringt Klarheit und Sicherheit, wenn es darum geht, das individuell passende Präparat auszuwählen – oder die Einnahmezeiten besser zu koordinieren.
In der Apotheke finden Sie neben Medikamenten auch Alternativen oder hochwertige Produkte zum Kombinieren mit weniger Nebenwirkungen. Darunter fallen pflanzliche Mittel, Tees oder homöopathische Präparate – lassen Sie sich beraten!
Wie immer erhalten Sie von Ihrer Apothekerin oder Ihrem Apotheker auch wertvolle Informationen zu Wechselwirkungen. Sie achten darauf, dass alles, was Sie einnehmen, bestens aufeinander abgestimmt ist. Auch mögliche Gegenanzeigen haben sie im Blick und sind damit die perfekten Begleiter:innen für mehr Lebensqualität trotz chronischer Schmerzen.