Zahnpflege beginnt nicht erst im Schulalter – schon die ersten Zähnchen brauchen Aufmerksamkeit und Pflege, um gesund und kräftig zu bleiben. Noch besser ist es, wenn Sie bereits vor dem Zahnen mit einer regelmäßigen Mundpflege bei Ihrem Kind beginnen.
Auch wenn es nicht immer leicht ist, Kinder zur täglichen Zahnpflege zu motivieren – es lohnt sich, den Nachwuchs möglichst von Anfang an eine gesunde Zahnroutine heranzuführen. Wir zeigen Ihnen hier, wie das gelingen kann.
Zahnpflege: Schon bei Milchzähnen wichtig
Die Bedeutung der Milchzähne wird leider oft unterschätzt, schließlich fallen sie ja ohnehin später aus. Aber diese Einstellung ist ein Irrglaube, denn gerade diese ersten Zähne sind für die gesunde Entwicklung des Kiefers und die Stellung der späteren Zähne entscheidend. Ein kariöser Milchzahn kann Schmerzen verursachen, das Kauen erschweren und sogar das Sprachverhalten beeinflussen. Indem Sie früh mit der Zahnpflege beginnen, schaffen Sie eine gute Grundlage für die bleibenden Zähne und sorgen für ein gesundes Zahnwachstum.
Mundpflege vor dem ersten Zahn
Noch bevor sich der erste Zahn zeigt, sollten Sie das Zahnfleisch Ihres Babys mit einem weichen Waschlappen oder einer spezielle Fingerzahnbürste sanft reinigen. Damit entfernen Sie Essensreste, beugen Bakterien vor und gewöhnen Ihr Kind an das Gefühl im Mund – eine gute Grundlage für das Einführen der Zahnbürste, sobald der erste Zahn kommt.
Eine sanfte Massage beruhigt außerdem das Zahnfleisch, wenn das Baby zahnt, und kann sogar die Schmerzen lindern. (Mehr über das Zahnen erfahren Sie in diesem Blogbeitrag: “Baby’s erste Zähne – und wie das Zahnen leichter geht”)

Das erste Mal Zähneputzen
Der erste Zahn ist ein besonderer Meilenstein – im Leben der Eltern und der Kinder. Nun beginnt das „echte“ Zähneputzen. Verwenden Sie dafür eine weiche Babyzahnbürste und tragen Sie eine winzige Menge fluoridhaltiger Zahnpasta auf. Anfangs reicht es, die Zähne einmal täglich zu putzen, später dann zweimal täglich – am besten morgens und abends.
Seien Sie ein Vorbild!
Zähneputzen ist nicht immer das, was Kinder am liebsten tun. Aber Kinder lernen am besten durch Nachahmung. Nutzen Sie diese natürliche Neugier und zeigen Sie Ihnen anhand Ihrer eigenen täglichen Routine, dass Zähneputzen selbstverständlicher Teil der Gesundheitspflege ist.
So macht Zähneputzen Spaß
Sie können das Zähneputzen auch zu einem gemeinsamen Ritual machen – Kinder lieben so etwas. Seien Sie kreativ, putzen Sie gemeinsam die Zähne und verwandeln Sie das Bad in eine kleine Bühne. Mit einem lustigen Zahnputzlied oder einer kindgerechten Sanduhr wird aus der Pflicht ein spielerischer Moment.
Auch spezielle Kinderbücher oder kurze Videos über die Zahnpflege vermitteln auf verständliche und lustvolle Weise, warum das Putzen so wichtig ist. Zahnputzapps oder kleine Belohnungen können helfen, das Interesse zu wecken. Probieren Sie verschiedene Methoden aus und finden Sie heraus, was bei Ihrem Kind am besten funktioniert!
Karies und Kinderzähne
Karies kann bereits bei den kleinsten Zähnchen auftreten, vor allem wenn Kinder häufig zuckerhaltige Getränke oder Snacks konsumieren. Geben Sie Ihrem Kind daher möglichst oft Obst und Gemüse zum Jausnen. Zuckerarme Lebensmittel und eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D fördern starke Zähne.
Besonders ungünstig sind gesüßte Tees oder Limonaden, die über längere Zeit in Fläschchen konsumiert werden. Auch vom Beruhigungsfläschchen im Bett ist abzuraten. Am besten gewöhnen Sie Ihr Kind möglichst früh daran, Wasser zu trinken – das ist nicht nur für die Zähne die bessere Wahl.
Schnuller und Babylöffel gehören Ihrem Kind allein
Es mag verlockend sein, den Schnuller schnell selbst in den Mund zu nehmen, um ihn zu säubern. Doch dabei können Bakterien übertragen werden, die das Kariesrisiko bei Ihrem Kind erhöhen. Verwenden Sie daher immer saubere Schnuller und achten Sie darauf, dass diese nicht im Mund von Erwachsenen landen. So bleibt das kindliche Bakterienmilieu in Balance und das Risiko für Zahnschäden sinkt.
Fluoride für starke Zähne
Fluoride helfen, den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Karies zu machen, und sind für die Zahngesundheit unverzichtbar. Sie können bereits ab dem ersten Zähnchen eine spezielle Kinderzahnpasta mit angepasstem Fluoridgehalt verwenden. Lassen Sie sich am besten in der Apotheke beraten, welche Produkte für das Alter Ihres Kindes geeignet sind – auch, um die richtige Dosierung einzuhalten und Überdosierungen zu vermeiden.
Eigenverantwortung und Nachkontrolle
Wenn Ihr Kind beginnt, Interesse an der eigenen Zahnpflege zu zeigen, haben Sie ein erstes wichtiges Ziel erreicht. Bringen Sie ihm behutsam bei, die Zahnbürste richtig zu führen, und loben Sie seine Fortschritte!
Denken Sie daran, dass die motorischen Fähigkeiten Ihres Kindes erst heranwachsen – Kinderhände sind oft noch zu ungeschickt, um alle Stellen gut zu erreichen. Bis etwa zum Schulalter sind Kontrolle und Nachputzen sinnvoll, um eine gründliche Reinigung zu gewährleisten.

Besuch beim Zahnarzt
Der Zahnarztbesuch kann ein aufregender Moment für Ihr Kind sein. Machen Sie es mit dieser Routine vertraut, wenn die ersten Milchzähne vollständig da sind. Dann ist es auch bei späteren Besuchen entspannter.
Versuchen Sie, ein möglichst positives Erlebnis daraus zu machen: Sprechen Sie vorher positiv über die Zahnärztin oder den Zahnarzt und verzichten Sie auf Worte wie „Das tut aber weh!“. Ihr Kind sollte spüren, dass der Zahnarztbesuch gut für seine Zähne ist – und nicht, um Schmerzen zu bereiten.
Unterstützung aus der Apotheke
Ein gesunder Start bei der Zahnpflege beginnt oft mit einer guten Beratung. Ob es um die richtige Zahnpasta geht, sanfte Zahnbürsten für Kinder oder ergänzende Produkte wie Fluoridtabletten – Ihre Apotheke ist eine verlässliche Anlaufstelle, wenn es um die Zahnpflege Ihres Kindes geht. Lassen Sie sich beraten, wie Sie Schritt für Schritt die Basis für starke und gesunde Kinderzähne legen!