Warum Hitzewellen zur Belastung werden können
Als Hitzewelle gilt in der Regel eine Periode von mindestens drei Tagen mit außergewöhnlich hohen Temperaturen, die meist über 30 Grad Celsius hinausreichen. Unser Körper reagiert darauf mit einem natürlichen Kühlmechanismus: Er weitet die Blutgefäße, um Wärme besser abgeben zu können, und produziert vermehrt Schweiß.
Doch genau diese Schutzmaßnahmen können zur Belastung werden. Insbesondere bei älteren Menschen, chronisch Kranken, Kindern oder Schwangeren können jetzt vermehrt Beschwerden auftreten, da der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen beträchtlich sein kann.
Kommt keine ausreichende Zufuhr von Wasser und Salzen nach, können Kreislaufprobleme, Muskelkrämpfe oder sogar ein Hitzschlag entstehen. Auch Medikamente, die entwässernd oder blutdrucksenkend wirken, können den Effekt verstärken.
Typische Symptome bei Hitzebelastung und Kreislaufproblemen
Zu Beginn machen sich Hitzebelastungen oft schleichend bemerkbar. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Unwohlsein oder Konzentrationsschwäche. Wer sich dann nicht schont, riskiert ernstere Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder einen Kreislaufkollaps.
Es ist wichtig, zwischen den verschiedenen hitzebedingten Problemen zu unterscheiden:
- Sonnenstich: Entsteht durch direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf. Symptome sind Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit.
- Hitzschlag: Eine gefährliche Überhitzung des Körpers. Merkmale sind eine stark erhöhte Körpertemperatur, trockene Haut oder Verwirrtheit. Verliert der Patient das Bewusstsein, muss sofort ärztliche Hilfe gerufen werden.
- Kreislaufkollaps: Tritt auf, wenn der Blutdruck z. B. nach schnellem Aufstehen oder durch hitzebedingten Flüssigkeitsmangel plötzlich stark abfällt. Es kommt zu Blässe, Schwindel oder sogar kurzer Ohnmacht.

Was hilft bei Hitze – Tipps für den Alltag
Wer bei Hitzewellen ein paar einfache Regeln beachtet, kann die Belastung für den Körper deutlich reduzieren:
- Ausreichend trinken: Mindestens 1,5 bis 2,5 Liter pro Tag, bei starker Hitze oder körperlicher Anstrengung auch mehr. Am besten eignen sich Wasser oder ungesüßter Kräutertee. Eiskalte Getränke können hingegen den Magen und Kreislauf zusätzlich belasten.
- Leichte Kost bevorzugen: Gemüse, Salate, Wassermelone oder Suppen sind gut verträglich und liefern Flüssigkeit. Fettreiche, schwere Speisen sollten an heißen Tagen besser gemieden werden.
- Wohnung kühl halten: In den frühen Morgenstunden lüften, tagsüber Fenster schließen und abdunkeln. Ventilatoren helfen, die Luft in Bewegung zu halten. In Kombination mit feuchten Tüchern kann das sehr effektiv sein.
- Körper sanft kühlen: Lauwarmes Duschen, Fußbäder, feuchte Waschlappen auf Stirn oder Unterarmen erfrischen. Der Körper wird gekühlt, ohne den Kreislauf zusätzlich zu belasten.
- Aktivitäten anpassen: Sport oder körperlich anstrengende Arbeiten in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegen. Wenn möglich, Mittagshitze (11–17 Uhr) meiden.
Besondere Vorsorge bei Risikogruppen
Für bestimmte Gruppen ist ein sorgsamer und bestenfalls vorbeugender Hitzeschutz besonders wichtig:
- Ältere Menschen spüren oft weniger Durst. Angehörige oder Pflegekräfte sollten auf regelmäßiges Trinken achten und gegebenenfalls Erinnerungen einplanen.
- Kinder dehydrieren schneller als Erwachsene. Sie sollten ausreichend Flüssigkeit erhalten, leichte Kleidung tragen und immer eine Kopfbedeckung im Freien nutzen.
- Schwangere sollten Anstrengung meiden, sich häufiger ausruhen und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
- Chronisch Kranke sollten in Absprache mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt überprüfen, ob Medikamente angepasst werden müssen. Dazu gehören etwa entwässernde Präparate, Blutdrucksenker oder Diabetesmedikamente.
Was hilft bei Kreislaufbeschwerden?
Wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Kreislaufprobleme auftreten, helfen folgende Maßnahmen:
- Hinlegen und Beine hochlagern: So wird der Kreislauf entlastet und die Durchblutung des Gehirns gefördert.
- Kühle Umgebung aufsuchen: Raus aus der Sonne, Fenster öffnen oder Ventilator nutzen.
- Langsam trinken: Am besten Wasser oder eine leicht salzhaltige Brühe. Wer viel geschwitzt hat, kann auch auf Elektrolytlösungen aus der Apotheke zurückgreifen.
- Hausmittel: Kreislauftropfen, kühlende Kompressen oder Pfefferminzöl auf die Schläfen können unterstützend wirken.
Wichtig
Wenn die Beschwerden nicht rasch besser werden oder Symptome wie Verwirrtheit, hohes Fieber oder Bewusstlosigkeit auftreten, sollte sofort medizinische Hilfe geholt werden.
Wer es schafft, frühzeitig vorzubeugen, schützt sich selbst und andere: durch richtiges Trinken, angepasste Kleidung, Abkühlung und Ruhe. Mit ein wenig Vorbereitung lässt sich auch bei hohen Temperaturen ein klarer Kopf bewahren.
In Ihrer Apotheke erhalten Sie Beratung und Unterstützung, um sich in dieser Zeit gegen die Hitze zu schützen.