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Was hilft bei Reizdarm und was steckt dahinter?

Wenn der Darm „seine Tage hat“

Völlegefühl, Blähungen, Bauchkrämpfe. Verstopfung oder Durchfall. Wenn der Bauch zum Dauerthema wird, kann das Reizdarmsyndrom dahinterstecken. Von dieser chronischen, funktionellen Störung des Verdauungstrakts sind viele Menschen betroffen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihren Bauch wieder ins Gleichgewicht bringen.

Was ist ein Reizdarm?

Interessanterweise lassen sich beim Reizdarm keine organischen Ursachen finden, was die Diagnose erschwert. Im Allgemeinen gehen Ärzt:innen von einem Reizdarmsyndrom aus, wenn die folgenden Symptome auftreten:

  1. Bauchbeschwerden wie Bauchschmerzen oder Blähungen, oft verbunden mit einem veränderten Stuhlgang halten länger als drei Monate an bzw. treten immer wieder auf.
  2. Diese Beschwerden beeinträchtigen den Alltag der Betroffen so stark, dass diese sich Sorgen um ihre Gesundheit machen und Hilfe suchen.
  3. Andere Erkrankungen, die ähnliche Beschwerden verursachen, können ausgeschlossen werden. Dazu gehören u. a. Magen-Darm-Erkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn.

Ursachen für Reizdarm

Die Ursachen des Reizdarms sind vielfältig und leider noch nicht komplett erforscht. Wissenschaftler:innen vermuten eine Mischung aus genetischer Veranlagung, Stress und Störungen im Darmnervensystem.

Die Darm-Hirn-Achse

Der Darm wird nicht umsonst als unser „zweites Gehirn“ bezeichnet. Dort gibt es ein Netz von Nervenzellen, das sogenannte enterische Nervensystem, das eng mit unserem Gehirn kommuniziert. Besonders stressige Phasen, unausgewogene Ernährung oder Lebensmittelunverträglichkeiten können das sensible Gleichgewicht im Darm durcheinanderbringen und zu den typischen Beschwerden führen.

Therapie - abhängig von Symptomen

Es gibt keine Standardbehandlung bei Reizdarmbeschwerden. Die Therapie ist so individuell wie möglich und orientiert sich an den am häufigsten auftretenden Symptomen. Da diese auch durch Stress, bestimmte Lebensmittel oder hormonelle Schwankungen beeinflusst werden, ist eine Behandlung oft mit einer Änderung des Lebensstils verbunden.

1. Ernährung: Was hilft dem Darm?

Eine genaue Beobachtung der Ernährung ist nicht selten der erste Schritt auf dem Weg zur Linderung von Reizdarm-Beschwerden. Mit einem Ernährungsprotokoll können Sie eventuelle „Übeltäter“ leichter identifizieren. Grundsätzlich sollten Sie sich beim Essen an die folgenden Empfehlungen halten:

  • Ballaststoffreiche Kost
    Ballaststoffe unterstützen die Verdauung und helfen insbesondere bei Verstopfung. Sie sind in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse enthalten. Wenn Sie allerdings zu Blähungen neigen, ist es ratsam, ballaststoffreiche Lebensmittel nur langsam in den Speiseplan aufzunehmen.
  • FODMAP-arme Diät
    Hinter dem Kürzel FODMAP (fermentable oligo-, di-, monosaccharides and polyols) verstecken sich bestimmte Zuckerarten und Alkohole, die oft schlecht verdaut werden und zu Blähungen führen. Mit einer FODMAP-armen Diät – am besten unter professioneller Anleitung – können Sie Ihre Symptome eventuell lindern.
  • Esskultur
    Große Mahlzeiten und unregelmäßiges Essen belasten den Darm. Setzen Sie auf kleine Portionen, die Sie zu regelmäßigen Zeiten über den Tag verteilt essen!
  • Lebensmittel meiden
    Verzichten Sie wenn möglich auf Kaffee, scharfe Gewürze, Alkohol und frittierte Speisen, die Ihre Beschwerden verstärken könnten!

2. Entspannung und Stressmanagement

Stress ist einer der Hauptauslöser für Reizdarm-Symptome. Wenn wir unter Druck stehen, schüttet unser Körper Stresshormone aus, die sich negativ auf die Darmfunktion auswirken können. Auch wenn es leichter gesagt als getan ist: regelmäßiges Stressmanagement hilft. Hier einige Vorschläge:

  • Achtsamkeitstraining und Meditation
    Studien zeigen, dass Achtsamkeitstraining helfen kann, das Reizdarm-Syndrom zu lindern. Schon wenige Minuten am Tag, in denen Sie bewusst zur Ruhe kommen, können Wunder wirken.
  • Bewegung und Sport
    Regelmäßige Bewegung hilft, die Verdauung anzuregen und Stress abzubauen. Keine Angst: Sie müssen nicht mit dem Marathonlaufen beginnen – Spaziergänge, Yoga oder Schwimmen reichen aus.
  • Progressive Muskelentspannung und Atemübungen
    Solche Entspannungstechniken sind einfach zu erlernen und helfen Ihnen, Ihre innere Anspannung abzubauen. Auch bei akuten Reizdarm-Beschwerden wirken sie beruhigend.

3. Medizinische Unterstützung: Wann hilft die Apotheke?

Leider lassen sich nicht alle Reizdarm-Beschwerden mit der richtigen Ernährung und Entspannung in den Griff bekommen. Zum Glück gibt es verschiedene Heilmittel aus der Apotheke, die Ihre Symptome lindern:

  • Pflanzliche Mittel
    Pfefferminzöl und Kümmel wirken krampflösend und beruhigend auf den Darm. Sie sind in Form von Kapseln oder als Tee erhältlich und helfen insbesondere bei Blähungen und Bauchkrämpfen.
  • Probiotika
    Eine gesunde Darmflora ist essenziell für eine gute Verdauung. Probiotika enthalten „gute“ Bakterien, die das Gleichgewicht im Darm fördern.
  • Antispasmodika und Schmerzmittel
    Diese Medikamente lindern krampfartige Bauchschmerzen. Lassen Sie sich vor dem Kauf bitte über mögliche Nebenwirkungen und Gegenanzeigen beraten!
  • Faserpräparate
    Wenn Sie unter Verstopfung leiden, können Sie mit löslichen Ballaststoffen aus der Apotheke nachhelfen. Diese Präparate wirken sanft und unterstützen die Darmtätigkeit.
  • Beratung und individuelle Empfehlungen
    In Ihrer Apotheke weiß man: Jede Kundin, jeder Kund ist individuell. Vertrauen Sie daher auf die fachkundige Beratung von Apotheker:innen! Gemeinsam finden Sie bestimmt das passende Präparat, um Ihre Beschwerden gezielt anzugehen.

Sollten sich Ihre Symptome trotz all dieser Maßnahmen nicht verbessern oder sogar zunehmen, dann suchen Sie am besten eine Ärztin oder einen Arzt auf.

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