Hauptursache: Bewegungsmangel
Ständig sitzen wir – im Büro, im Auto, auf dem Sofa – und bewegen uns viel zu wenig. Dazu gesellen sich oft eine schlechte Haltung, Stress oder Übergewicht. All das setzt unserem Rücken zu und die Folgen sind Verspannungen, Schmerzen und im schlimmsten Fall chronische Beschwerden.
Darüber hinaus gibt es auch spezifische Ursachen wie Wirbelsäulenverkrümmungen, degenerative Erkrankungen (z. B. Arthritis, Osteoporose), Tumore oder Infektionen. Solche Schmerzen können nur von Spezialist:innen geheilt oder zumindest gemildert werden.
Prävention und Therapie von Rückenschmerzen
Für die „ganz normalen“, also unspezifischen Rückenschmerzen sind neben Bewegungsmangel meist Übergewicht oder psychische Probleme verantwortlich. Und hier können Sie auch selbst gegensteuern.
1. Rückenmuskulatur stärken
Regelmäßige Bewegung stärkt die Rückenmuskulatur und beugt Schmerzen vor. Tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes, gehen Sie schwimmen, Rad fahren, zum Krafttraining – oder melden Sie sich für einen Yogakurs an! Eine aktuelle australische Studie hat herausgefunden, dass sogar ein halbstündiger Spaziergang fünfmal pro Woche Wirkung zeigt. Wichtig dabei ist, dass Sie Freude daran haben, langsam beginnen und das Training behutsam steigern.
2. Richtiges Sitzen und Stehen, Heben und Tragen
Egal ob Sie eine sitzende oder stehende Tätigkeit ausüben: Ihr Arbeitsplatz sollte ergonomisch gestaltet sein, um die richtige Körperhaltung zu gewährleisten. Dafür müssen sich Arbeits- und Sitzhöhe an Ihre Körpergröße und -proportionen anpassen lassen. Außerdem benötigen Sie ausreichend Bewegungsspielraum und dürfen keine unnatürlichen Körperhaltungen über längere Zeit einnehmen. Nicht zuletzt ist es auch wichtig, dass Sie regelmäßig Pausen machen, um sich zu regenerieren und Verspannungen sowie Rückenbeschwerden zu vermeiden.
Arbeiterinnen und Arbeiter sollten beim Heben und Tragen schwerer Lasten die richtigen Techniken kennen und auch anwenden. Fehlbelastungen können nämlich akute Rückenschmerzen auslösen.
3. Tipps für einen rückenfreundlichen Schlaf
In der Liegeposition kann sich die Wirbelsäule erholen, weil der Druck auf die Wirbel gering ist. Dafür braucht es allerdings eine stützende Unterlage – auf einer zu weichen oder zu harten Matratze fällt das Regenerieren schwerer. Lassen Sie sich daher beim Matratzenkauf von Fachleuten beraten, probieren Sie aus und sparen Sie nicht an der falschen Stelle!
Auch wie Sie liegen, macht einen Unterschied. Eine ungünstige Schlafposition kann nämlich ebenfalls Rückenschmerzen verursachen. So ist z. B. die Bauchlage weniger empfehlenswert, weil dabei Druck auf den unteren Rücken und den Nacken ausgeübt wird. Bauchschläfer:innen sollten auf jeden Fall ein sehr flaches Kissen benützen oder komplett darauf verzichten, um die Belastung auf den Nacken zu minimieren. Ein kleines Kissen unter dem Bauch kann helfen, den unteren Rücken zu entlasten.
Passende Polster und Matratzen
Als beste Schlafposition für die Wirbelsäule gilt im Allgemeinen die Rückenlage – eventuell mit einem Polster unter den Knien zur Schonung des unteren Rückens. Auch hier hilft ein flaches Kopfkissen, weil es Kopf und Nacken in einer neutralen Position hält und somit eine Überstreckung vermeidet.
Wer lieber auf der Seite schläft, kann ein Kissen zwischen die Knie legen, um die Hüften und den unteren Rücken zu entlasten und die Wirbelsäule in einer geraden Linie zu halten. Der Kopfpolster sollte den Raum zwischen Schulter und Kopf ausfüllen, sodass die Wirbelsäule gerade bleibt.
4. Gewicht reduzieren
Übergewicht und eine gesunde Wirbelsäule vertragen sich nicht miteinander. Denn jedes zusätzliche Kilo belastet unseren Stützapparat. Ein erhöhter Body-Mass-Index (BMI) stellt erwiesenermaßen ein erhöhtes Risiko für eine Bandscheibendegeneration dar, die u.a. Rückenschmerzen im Lendenbereich zur Folge hat.
Der BMI dient zur Abschätzung des Körperfettanteils. Er ist ein allgemeiner Richtwert und berücksichtigt weder Alter noch Geschlecht oder Körperzusammensetzung (z.B. Muskelmasse vs. Fettgewebe). Für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen gelten teilweise andere Richtwerte. In der Regel gilt jedoch für die meisten Erwachsenen ein Wert zwischen 18,5 und 24,9 als gesund.
Der Body-Mass-Index (BMI)
Berechnung:
Körpergewicht dividiert durch Körpergröße in Metern zum Quadrat (kg/m2)
Kategorien:
- Untergewicht: BMI unter 18,5
- Normalgewicht: BMI 18,5 – 24,9
- Übergewicht: BMI 25 – 29,9
- Adipositas (Fettleibigkeit): BMI 30 oder höher
Sprechen Sie mit ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt, wenn Sie zu viele Kilos auf die Waage bringen! Oder lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten. Dort erhalten Sie nicht nur verschreibungspflichtige Medikamente, sondern auch Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Präparate mit unterschiedlicher Wirkung.
Präparate zur Gewichtsabnahme
Einige hemmen die Aufnahme von Fett aus der Nahrung im Darm, wodurch weniger Kalorien aufgenommen werden, andere wirken auf das Hungerzentrum im Gehirn und reduzieren den Appetit. Ballaststoffe (z.B. Glucomannan) wiederum fördern das Sättigungsgefühl, während Präparate mit grünem Tee, Koffein oder Carnitin den Stoffwechsel anregen.
Darüber hinaus gibt es in der Apotheke pflanzliche Präparate auf Basis von Grüner Kaffee-Extrakt oder Bitterorange (Citrus aurantium). Beim Abnehmen unterstützen auch Leinsamen oder Flohsamenschalen, die im Magen aufquellen und dadurch das Sättigungsgefühl verstärken.
Nicht zuletzt helfen Abführmittel wie Flohsamen oder Magnesiumverbindungen sowie Entwässerungspräparate (Diuretika). Sie sind allerdings nicht zur langfristigen Gewichtsreduktion geeignet, weil ihr übermäßiger Gebrauch gesundheitsschädlich sein kann, und sollten deshalb unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden.
Nicht ohne Beratung einnehmen!
Viele dieser Produkte bieten nur eine kurzfristige Unterstützung und stellen keine langfristige Lösung dar. Insbesondere bei verschreibungspflichtigen Medikamenten und bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln können auch Nebenwirkungen auftreten. Nicht zuletzt reagiert jeder Mensch unterschiedlich auf Produkte zur Gewichtsreduktion. Deshalb helfen Ihnen die Expert:innen in Ihrer Apotheke gerne dabei, das passende Produkt zu finden, und geben auf Wunsch Tipps für eine ausgewogene Ernährung.
5. Auf Ihre seelische Gesundheit achten
Psychische Belastungen und Stress wirken sich negativ auf die Muskulatur aus und sind oft in Form von schmerzhaften Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich spürbar.
Damit es gar nicht so weit kommt, sollten Sie mit Entspannungsübungen oder Techniken zum Stressmanagement dagegenhalten. Yoga oder Autogenes Training, Atemtechniken oder Tai-Chi, Progressive Muskelentspannung (PME) oder Meditieren – probieren Sie aus, was für Sie am besten passt. Auch ohne Rückenprobleme profitieren Sie davon, in Ihrem Alltag immer wieder einmal zur Ruhe zu kommen.
Platz für die schönen Dinge des Lebens
Abgesehen davon sollte in Ihrem Leben auch Platz sein für Dinge, die Ihnen guttun: soziale Kontakte, Hobbys, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und körperliche Bewegung. Lernen Sie Prioritäten zu setzen, um Stress durch Zeitdruck zu minimieren, und Nein zu sagen, um Überlastung zu vermeiden.
Alle diese Maßnahmen stärken Ihren Rücken, verbessern Ihre Haltung, lindern Schmerzen – und steigern Ihre Lebensqualität enorm. Fangen Sie also am besten gleich heute damit an!