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Schwangerschaft und Stillzeit

Tipps und Empfehlungen für werdende und stillende Mütter

Schwangerschaft und Stillzeit stellen sowohl für die Mutter als auch für das Kind besondere Anforderungen an die Gesundheit. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Vorsorgemaßnahmen sinnvoll sind, wie typische Beschwerden gelindert werden können und was im Alltag zu beachten ist.

Was verändert sich im Körper während Schwangerschaft und Stillzeit?

Schon früh in der Schwangerschaft beginnt der Körper, sich umzustellen. Hormonelle Veränderungen beeinflussen unter anderem den Kreislauf, die Verdauung, den Stoffwechsel und das Immunsystem. Der Bedarf an Nährstoffen steigt, ebenso wie die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Substanzen.

In der Stillzeit gehen diese Veränderungen weiter: Das Hormon Prolaktin regt die Milchbildung an, Oxytocin fördert den Milchfluss. Auch der Energie- und Flüssigkeitsbedarf bleibt erhöht. Diese Prozesse wirken sich nicht nur auf das Wohlbefinden aus, sondern beeinflussen auch, wie bestimmte Lebensmittel und Medikamente im Körper wirken.

Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit

Eine ausgewogene Ernährung ist in dieser Zeit sowohl für die Entwicklung des Kindes als auch für die Gesundheit der Mutter besonders wichtig. Die folgenden Nährstoffe spielen eine besonders wichtige Rolle:

  • Folsäure (vor und in der Frühschwangerschaft, zur Vermeidung von Neuralrohrdefekten)
  • Jod (für die Schilddrüsenfunktion)
  • Eisen (zur Unterstützung der Blutbildung)
  • Vitamin D und Calcium (für den Knochenstoffwechsel)
  • DHA (eine Omega-3-Fettsäure, für die Gehirnentwicklung)

 

In der Stillzeit bleibt der Energiebedarf erhöht, der Flüssigkeitsbedarf steigt deutlich an. Empfohlen werden etwa 2 bis 2,5 Liter täglich, idealerweise in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee.

Neben dem erhöhten Bedarf an bestimmten Spurenelementen und Vitaminen gibt es zudem verschiedene Stoffe, die in der Schwangerschaft und Stillzeit vermieden werden sollten, weil sie der Entwicklung des Kindes schaden können. Dazu zählen:

  • Alkohol und Nikotin
  • rohe tierische Produkte (z. B. Rohmilchkäse, rohes Fleisch oder Fisch)
  • bestimmte Fischarten mit hohem Quecksilbergehalt (z. B. Thunfisch, Schwertfisch)
  • koffeinhaltige Getränke in großen Mengen (nicht mehr als zwei Tassen Kaffee pro Tag oder 200 mg Koffein)

Medikamente und Nahrungsergänzung – was ist erlaubt?

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Medikamente grundsätzlich nur nach Rücksprache mit einer Ärztin, einem Arzt oder einer Apotheke eingenommen werden. Auch scheinbar harmlose Präparate wie Schmerzmittel, Allergiemittel oder pflanzliche Mittel wie zum Beispiel Johanniskraut) können Risiken bergen und im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt führen.

Auch Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht „vorsorglich“, sondern nur bei tatsächlichem Bedarf oder ärztlicher Empfehlung eingenommen werden.

Besonders wichtig: Die Dosierung prüfen, da eine Überversorgung ebenfalls problematisch sein kann (z. B. bei Vitamin A).

Körperliche Beschwerden und was hilft

Viele typische Beschwerden lassen sich mit einfachen Mitteln lindern, wenn sie früh genug erkannt und ernst genommen werden.

 

Hier einige der häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden und wie sie sich lindern lassen:

  • Übelkeit und Erbrechen: kleine, häufige Mahlzeiten, Ingwer, ausreichend Flüssigkeit
  • Sodbrennen: mehrere kleine Mahlzeiten, Verzicht auf fettige oder sehr saure Speisen
  • Rückenschmerzen: körperliche Schonung, Bewegung, Stützgurte bei Bedarf
  • Kreislaufprobleme: ausreichend trinken, nicht ruckartig aufstehen, Bewegung an der frischen Luft

 

Beschwerden in der Stillzeit:

  • Wunde Brustwarzen: häufige Stillposition wechseln, Lanolin-Cremes
  • Milchstau: regelmäßiges Anlegen, kühle Umschläge, ggf. Stillberatung
  • Erschöpfung: Ruhepausen, Hilfe im Alltag organisieren

Halten Beschwerden an oder werden sie stärker, sollte in jedem Fall ärztlicher Rat eingeholt werden.

Alltag, Bewegung und Belastung

Bewegung ist in der Schwangerschaft meist erlaubt und in den meisten Fällen sogar förderlich für Gesundheit und Wohlbefinden. Geeignet sind sanfte Sportarten wie Schwimmen, Walking, Schwangerschaftsyoga oder leichte Gymnastik. Wichtig ist, Überlastung zu vermeiden und auf den eigenen Körper zu hören.

Auch Reisen sind je nach Schwangerschaftsverlauf möglich, sofern keine Risiken bestehen. Insbesondere im zweiten Trimester fühlen sich die viele Schwangere körperlich und seelisch am besten. Für längere Reisen oder einen Urlaub ist das oft der ideale Zeitpunkt. Flugreisen sollten im Vorfeld mit der betreuenden Ärztin oder dem Arzt abgeklärt werden.

In der Stillzeit helfen bequeme, stillfreundliche Kleidung, gut organisierte Tagesstrukturen und eine flexible Haltung dabei, den Alltag zu erleichtern. Ruhephasen und Erholung bleiben dabei ebenso wichtig wie der Austausch mit anderen.

Wann medizinischer Rat gefragt ist

Auch wenn viele Beschwerden in Schwangerschaft und Stillzeit harmlos verlaufen oder gut behandelbar sind, gibt es Situationen, in denen ärztlicher Rat unbedingt eingeholt werden sollte.

 

In der Schwangerschaft gilt besondere Aufmerksamkeit bei folgenden Warnzeichen:

  • Blutungen, unabhängig von Stärke oder Zeitpunkt
  • starke oder anhaltende Schmerzen im Unterleib oder Rücken
  • Fieber, Schüttelfrost oder allgemeines Krankheitsgefühl
  • anhaltender Juckreiz, insbesondere an Händen und Füßen (kann auf eine Schwangerschafts-Cholestase hinweisen)
  • ungewöhnlich starke Gewichtszunahme oder Wassereinlagerungen, besonders in Kombination mit Kopfschmerzen oder Sehstörungen (möglicher Hinweis auf Präeklampsie)
  • verminderte oder auffällig starke Kindsbewegungen

 

Auch in der Stillzeit gibt es Beschwerden, die ärztlich abgeklärt werden sollten:

  • anhaltende Schmerzen in der Brust oder beim Stillen
  • Verhärtungen, Rötungen oder Schwellungen in der Brust, evtl. begleitet von Fieber (Hinweis auf einen Milchstau oder eine Brustentzündung)
  • wiederholte wunde Brustwarzen, die trotz Stillberatung nicht abheilen
  • ausgeprägte Erschöpfungszustände oder depressive Verstimmungen

 

Bei Unsicherheiten zur Einnahme von verschreibungspflichtigen oder auch rezeptfreien Medikamenten sollte immer Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker gehalten werden. Auch bei Unsicherheiten zur Einnahme von Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln ist der Gang zur Apotheke oder zur ärztlichen Praxis sinnvoll. Selbst pflanzliche Mittel sind nicht automatisch unbedenklich.

Unterstützung aus der Apotheke für Schwangere und die Stillzeit

Schwangerschaft und Stillzeit bringen viele Veränderungen mit sich – für Körper, Alltag und Wohlbefinden. Mit fundierten Informationen, einer achtsamen Lebensweise und kompetenter Begleitung lassen sich viele Beschwerden lindern und Unsicherheiten klären. Wer die eigenen Bedürfnisse ernst nimmt und sich beraten lässt, ist gut gerüstet für diese besonderen Phasen.

Auch in Schwangerschaft und Stillzeit ist Ihre Apotheke eine wichtige Anlaufstelle. Ob es um die Verträglichkeit von Medikamenten, die Auswahl geeigneter Pflegeprodukte oder um Nahrungsergänzungsmittel geht: Das Team Ihrer Apotheke berät Sie individuell und verständlich zu Fragen, die Ihre aktuelle Lebensphase betreffen.

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