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Kühler Bauch und warmes Herz
Draußen sinken die Temperaturen und drinnen wächst neues Leben heran – was für ein wunderbares Zusammentreffen! Frauen, die im Winter schwanger sind, können sich noch bewusster auf die Geburt ihres Kindes vorbereiten. Und das hat mehrere Gründe:
Ruhe, Gemütlichkeit und Entspannung
Der Sommer mit seinen Grillabenden und Outdoor-Events ist vorbei und das soziale Leben wird ruhiger. Die frühen, dunklen Abende laden dazu ein, den Tag früher ausklingen zu lassen und es sich zu Hause gemütlich zu machen.
Schwangere können sich so mehr Zeit für sich selbst nehmen und entspannen – mit einem guten Buch, einem warmen Getränk oder einem Film. Vor allem dann, wenn sich die Vorfreude auf das Baby mit der festlichen Stimmung rund um Weihnachten verbindet, ist das eine besonders emotionale und freudige Zeit für die Familie.
Kühle statt Hitze
Eine Winter-Schwangerschaft bedeutet auch, dass die anstrengendsten Phasen dieser neun Monate in der kühleren, ruhigeren Zeit liegen. Denn große Müdigkeit durch starke Hitze sowie geschwollene Beine und Flüssigkeitseinlagerungen sind eher Begleiterscheinung einer Schwangerschaft im Sommer. Außerdem sind Schwangere im Winter meist vor Insektenstichen, Pollen und anderen Allergenen gefeit. Das stellt vor allem für Allergikerinnen eine große Erleichterung dar.
Lagenlook und kuschelige Kleidung
Auch die Kleiderfrage ist im Winter einfacher zu lösen. In bequemer und weit geschnittener Kleidung fühlt frau sich trotz Babybauch rundum wohl und perfekt angezogen für kurze Nickerchen oder kuschelige Momente zwischendurch. Und der sogenannte Lagenlook bietet die Flexibilität, sich an unterschiedliche Temperaturen anzupassen.
Energie für die Zeit nach der Geburt
Wenn das Baby dann im Frühling oder Sommer auf die Welt kommt, werden bzw. sind die Tage schon länger und wärmer. Und auch die frischgebackenen Eltern haben wieder mehr Energie und auch Bewegungsfreiheit für die ersten gemeinsamen Monate mit ihrem Nachwuchs.
Herausforderungen bei einer Winterschwangerschaft
Trotz dieser erfreulichen Begleiterscheinungen gibt es spezielle Herausforderungen, die Sie berücksichtigen sollten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit schwanger sind:
Vitamin-D-Mangel und Winterblues
Der Mangel an Tageslicht im Winter hat Auswirkungen auf die körpereigene Produktion von Vitamin D. Dieses Vitamin ist wichtig für die Knochengesundheit von Mutter und Kind. Deshalb könnte es nötig sein, während der Schwangerschaft Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, um den Vitamin-D-Haushalt konstant zu halten.
Weniger Sonnenstunden und lange Aufenthalte drinnen führen manchmal dazu, dass werdende Mütter unter einer saisonalen Depression leiden, auch als Winterblues bekannt. Das muss aber nicht sein: Regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft, der Einsatz von Tageslichtlampen oder spezielle Produkte aus der Apotheke helfen, die Stimmung zu heben. (Mehr dazu in unserem Blogartikel “Stimmungsaufheller gegen das Dezembergrau”.)
Erhöhtes Erkältungs- und Gripperisiko
Schwangere verfügen generell über ein geschwächtes Immunsystem und sind daher vor Erkältungen weniger gut geschützt. Vorbeugende Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, Bewegung an der frischen Luft, Kneippen und eine vitaminreiche Ernährung helfen, das Risiko zu verringern. (Mehr dazu in unserem Blogartikel “So stärken Sie Ihr Immunsystem”.)
Infektionskrankheiten wie die Grippe, Röteln, Masern u. a. stellen nicht nur eine mögliche Gefahr für die werdende Mutter dar, sondern auch für das Ungeborene. Es wird daher empfohlen, eine Immunisierung bereits bei Kinderwunsch vorzunehmen bzw. den Impfstatus rechtzeitig zu überprüfen.
Trockene Haut und Schleimhäute
Durch Heizungsluft und kalte Außentemperaturen trocknet die Haut schneller aus. Das kann für Schwangere besonders belastend sein, weil ihr Körper durch die hormonellen Veränderungen ohnehin schon stärker beansprucht wird.
Um negative Begleiterscheinungen wie Hautreizungen, trockene Schleimhäute oder Infektionen zu vermeiden, sollten Sie viel trinken und auf lange, heiße Duschen verzichten. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Raumluft zu befeuchten sowie die Haut sanft zu reinigen und zu pflegen.
Tipps für eine ungetrübte Winterschwangerschaft
Wenn Sie außerdem die folgenden Dos and Don’ts beachten, können Sie Ihre Schwangerschaft in der kalten Jahreszeit in vollen Zügen genießen:
Bewegung und Sport
Outdoor-Aktivitäten wie Radfahren, Schwimmen oder Wandern sind im Winter nur eingeschränkt möglich. Um die Muskulatur stark und beweglich zu halten, stellen der Besuch eines Hallenbades oder spezielle Schwangerschaftsgymnastik beliebte Alternativen für Schwangere dar.
Darüber hinaus sollten Sie trotz Babybauch auf regelmäßige Bewegung im Freien nicht verzichten. Spaziergänge an der frischen Luft bei winterlichen Temperaturen sind nicht nur gut für die körperliche Fitness, sondern stärken auch das Immunsystem. Dass Schifahren, Snowboarden und Rodeln nichts für werdende Mütter ist, dürfte einleuchten. Sanftes Schlittschuhlaufen ist allerdings bis zur 16. Woche erlaubt. Und auch Langlaufen dürfen Sie, vorausgesetzt Sie strengen sich dabei nicht zu sehr an.
Für zwei essen? – Die richtige Ernährung
Nicht nur Schwangere greifen im Winter vermehrt zu fettreicheren und schwereren Speisen. Das ist verständlich, kann aber zu einer übermäßigen Gewichtszunahme führen. Versuchen Sie daher, an einer ausgewogenen Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten festzuhalten! Essen Sie Fisch, Milch, Milchprodukte und hochwertige Fette! Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, am besten Wasser und ungesüßte Tees! Und verzichten Sie auf Diäten, Fastenkuren und Alkohol!
Darüber hinaus sollten sie bei bestimmten Lebensmitteln vorsichtig sein: Trinken Sie keine Rohmilch und lassen Sie Rohmilchprodukte links liegen! Dasselbe gilt für rohen Fisch und Meeresfrüchte sowie Fleisch, Wurst und Eier in rohem Zustand. Auch sehr fette Speisefische wie Thunfisch, Heilbutt oder Hecht sollten Sie während der Schwangerschaft meiden, da sie – ebenso wie Innereien – mit Schwermetallen belastet sein können.
Trinken während der Schwangerschaft
Neben Alkohol – ein absolutes No-Go – sind auch koffeinhaltige Getränke nur in Maßen zu empfehlen. Belassen Sie es bei zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag – oder vier Tassen grünen oder schwarzen Tees! Und beachten Sie, dass auch Energydrinks, Eistee und Cola-Getränke Koffein enthalten können!
Teerituale bei Kerzenlicht sorgen für Entspannung und Behaglichkeit. Am besten eigenen sich dafür Hagebutte, Melisse oder Pfefferminze aus der Apotheke. Meiden Sie hingegen entwässernde Pflanzen wie Brennnesseln oder Birkenblätter, ebenso Blasen- und Nierentees! Bestimmte Kräuter, die Kontraktionen der Gebärmutter fördern (z. B. Frauenmantel, Himbeerblätter, Schafgarbe), sollten Sie erst gegen Ende der Schwangerschaft für Tees verwenden.
Sauna und Vollbäder
Nichts entspannt sanfter und angenehmer als ein warmes Bad oder ein Saunabesuch (dieser stärkt zusätzlich noch die Abwehrkräfte). Dagegen ist auch bei einer Schwangerschaft nichts einzuwenden – vorausgesetzt, Sie beachten die folgenden Einschränkungen: Das Badewasser sollte nicht heißer als 37 Grad sein und das Bad nicht länger als zehn Minuten dauern. Ansonsten wird der Kreislauf zu sehr belastet und zu heißes Wasser kann auch Wehen fördern.
Es ist noch nicht ausreichend erforscht, ob eine erhöhte Körpertemperatur das Ungeborene schädigen kann. Deshalb sollten Schwangere im ersten Schwangerschaftsdrittel von einem Saunabesuch Abstand nehmen und es danach mit dem Saunieren nicht übertreiben.
Impfen während der Schwangerschaft?
Bestimmte Impfungen sind auch noch während einer Schwangerschaft möglich – und werden sogar empfohlen. Das betrifft in erster Linie Grippe, Keuchhusten und Tetanus. Allerdings sollten sie erst ab dem vierten Monat und nur mit Totimpfstoffen erfolgen.
Vitamine und Mineralstoffe aus der Apotheke
Schwangere haben einen dreimal so hohen Bedarf an Vitaminen – vor allem wenn sie davor mit der Pille verhütet haben. Denn dieses Kontrazeptivum hemmt die Aufnahme von Vitamin B, C und D sowie Folsäure, Magnesium und Zink. Sie sind neben Eisen, Jod und Calcium essenziell für eine optimale Entwicklung des Babys und reduzieren das Risiko einer Fehlbildung oder Entwicklungsstörung.
Wenn Schwangere nicht ausreichend mit diesen Nährstoffen versorgt werden, müssen sie von außen zugeführt werden. In Ihrer Apotheke finden Sie eine reiche Auswahl an Präparaten mit Mineralstoffen, Vitaminen, und Spurenelementen, mit dem Sie Ihren Körperhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen können.
Produkte zum Verwöhnen und Stärken
Dort gibt es darüber hinaus weitere Produkte, mit denen Sie Ihre Schwangerschaft versüßen, erleichtern und noch mehr genießen können: von hochwertigen Tees über duftende Bade- und Saunaöle bis hin zu milden, feuchtigkeitsspendenden Lotionen für eine geschmeidige Haut.
Wir beraten Sie auch fachkundig über Mittel gegen eine saisonale Depression. Und falls Sie Fragen zu Impfungen haben oder Ihren Impfstatus überprüfen lassen wollen: Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker helfen Ihnen sehr gerne – und freuen sich, wenn sie Sie in dieser besonderen Zeit bestmöglich unterstützen dürfen.
Das Ohr – Klangfänger und Wächter des Gleichgewichts
Das Ohr ist ein faszinierendes Organ – fein abgestimmt, um die Welt der Klänge in all ihrer Vielfalt aufzunehmen. Doch gerade diese Sensibilität macht es auch anfällig für Schmerzen, die plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten können. Ein leichter Druck, ein stechender Schmerz oder ein dumpfes Pochen sind unangenehme Symptome dafür, dass das komplexe System aus Ohrtrompete, Trommelfell, Gehörknöchelchen und Gehörschnecke gestört ist.
Ohrenalarm: Gründe und Strategien zur Linderung
Die Ursachen für Ohrenschmerzen können vielfältig sein und von einer Mittelohrentzündung bis hin zu Zahnproblemen reichen. Dementsprechend sind auch die Therapien unterschiedlich. Mit einer frühzeitigen Diagnose und einer gezielten Behandlung können Sie Komplikationen wie dauerhafte Hörschäden vermeiden.
Mittelohrentzündung
Eine Mittelohrentzündung, auch Otitis media genannt, wird meist durch Bakterien oder Viren verursacht. Sie tritt häufig bei Kindern auf, kann aber auch Erwachsene betreffen. Zu den typischen Symptomen gehören Ohrenschmerzen, Fieber, Hörprobleme, Reizbarkeit (insbesondere bei Kleinkindern) und Ausfluss aus dem Ohr.
Behandlung einer akuten Mittelohrentzündung
Die Behandlung einer akuten Mittelohrentzündung zielt darauf ab, die Infektion zu bekämpfen und Schmerzen zu lindern. Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol werden oft zur Schmerzlinderung und Fiebersenkung eingesetzt. Im Falle einer bakteriellen Infektion (z. B. Streptokokken oder Haemophilus influenzae) kommen Antibiotika wie Amoxicillin zum Zug. Bei unkomplizierten Fällen wird allerdings häufig erst abgewartet, ob sich die Symptome innerhalb von 48 bis 72 Stunden von selbst verbessern (abwartende Haltung).
Zusätzlich helfen abschwellende Nasensprays, den Druck im Mittelohr zu senken und die Belüftung des Ohrs zu verbessern. Auch Wärme tut gut: Wärmeauflagen oder Rotlichtlampen lindern Schmerzen und unterstützen die Heilung.
Nur in schweren Fällen, bei denen sich Flüssigkeit hinter dem Trommelfell ansammelt, muss das Trommelfell punktiert werden (Parazentese), um den Druck zu entlasten und Sekret abfließen zu lassen.
Therapien bei chronischer Mittelohrentzündung
Eine chronische Mittelohrentzündung ist oft das Ergebnis einer unzureichend behandelten akuten Mittelohrentzündung oder wiederkehrender Infektionen. Sie kann zu dauerhaften Schäden am Mittelohr führen, und die Behandlung ist langfristiger und intensiver:
Medikamentöse Behandlung
Diese geschieht mit langfristigen Antibiotika-Gaben, entweder oral oder lokal als Ohrentropfen. Bei starkem Entzündungsprozess können auch Kortikosteroide eingesetzt werden.
Operative Eingriffe
Zur Belüftung des Mittelohrs und Verhinderung von Flüssigkeitsansammlungen kann ein kleiner Schnitt ins Trommelfell (Myringotomie) gemacht werden. Oft wird ein Paukenröhrchen eingesetzt, um eine langfristige Belüftung zu ermöglichen. Sind Mittelohr oder Trommelfell bereits dauerhaft geschädigt, dann ist meist eine Operation notwendig, um das Trommelfell zu reparieren und die Belüftung des Ohrs zu verbessern.
Nicht zuletzt hilft eine regelmäßige ärztliche Reinigung des Ohrs, erneute Sekretansammlungen zu vermeiden.
Gehörgangsentzündung
Sie ist auch als Otitis externa bekannt und bezeichnet eine Entzündung des äußeren Gehörgangs. Häufige Ursache dafür ist eine Infektion durch Pilze oder Bakterien – zum Beispiel nach dem Schwimmen, wenn Feuchtigkeit die Haut im Gehörgang aufweicht und anfälliger macht.
Manchmal entzünden sich der Gehörgang und sogar das Trommelfell, weil sie durch das Einführen von Gegenständen (z. B. Wattestäbchen) verletzt worden sind. Und auch Allergien als Reaktionen auf bestimmte Substanzen können eine Entzündung auslösen.
Häufige Symptome einer Gehörgangsentzündung sind Juckreiz, Schmerzen oder Druckgefühl, eine Rötung und Schwellung im äußeren Ohr, Schuppen und Ausfluss aus dem Ohr (manchmal eitrig) oder sogar ein vermindertes Hörvermögen.
Das können Sie dagegen tun
Eine gründliche Reinigung des Gehörgangs durch eine Ärztin oder einen Arzt ist oft der erste Schritt. Dabei werden Sekrete und Ablagerungen entfernt, die die Entzündung verschlimmern könnten, und damit die Wirkung von Medikamenten verbessert. Das sind z. B. antibiotische Ohrentropfen mit Neomycin, Polymyxin B oder Kortikosteroiden.
Auch Tropfen, die Essigsäure oder Aluminiumacetat enthalten, werden verschrieben, weil sie ein saures Milieu im Gehörgang schaffen, welches das Wachstum von Bakterien und Pilzen hemmt. Bei einer durch Pilze verursachten Gehörgangsentzündung stehen Ihnen auch antimykotische Tropfen (z.B. Clotrimazol) zur Verfügung.
Darüber hinaus können Sie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol zur Linderung von Schmerzen und zur Fiebersenkung einsetzen und – so wie bei einer Mittelohrentzündung – die Heilung mit Rotlicht oder Wärmeauflagen fördern.
Eine allergische Therapie (z.B. durch Antihistaminika oder lokale Kortikosteroide) ist dann hilfreich, wenn die chronische Entzündung durch allergische Reaktionen ausgelöst wurde. Und in schweren Fällen können HNO-Ärzt:innen auch eine Tamponade in den Gehörgang legen, die mit Medikamenten (z.B. Antibiotika und Kortikosteroiden) getränkt ist.
Barotrauma
Darunter versteht man eine Verletzung, die durch plötzliche Veränderungen des Umgebungsdrucks verursacht wird, insbesondere im Mittelohr oder in den Lungen. Sie tritt häufig beim Fliegen oder Tauchen auf, wenn sich der Druck im Außenbereich schnell ändert, manchmal auch im Zuge einer Erkältung.
Im Mittelohr kann ein Barotrauma zu Schmerzen, Ohrgeräuschen, Hörverlust und manchmal zu Schwindel führen, wenn der Druck im Ohr nicht schnell genug ausgeglichen wird.
Therapiemöglichkeiten
Bei einem leichten Barotrauma helfen meist einfache Druckausgleichstechniken: Atmen Sie sanft gegen die zugehaltene Nase aus, kauen oder gähnen Sie! Auch abschwellende Nasensprays fördern den Druckausgleich und Paracetamol oder Ibuprofen lindern die Schmerzen. Im Falle eines Trommelfellrisses werden Ihnen Antibiotika und Kortikosteroide verschrieben, um Infektionen zu vermeiden und Entzündungen zu reduzieren.
Ist der Druck sehr stark, kann durch eine Punktion des Trommelfells Flüssigkeit abgelassen werden. Und wenn Trommelfellrisse nicht von selbst heilen, ist meist eine Tympanoplastik (Trommelfell-Reparatur) nötig.
Mandelentzündung
Die Nerven, die die Mandeln und das Ohr versorgen, sind miteinander verbunden. Daher können Schluckbeschwerden und Halsschmerzen, die mit einer Mandelentzündung (Tonsillitis) einhergehen, in die Ohren ausstrahlen.
Entzündungen oder Schwellungen in den Mandeln beeinträchtigen aber auch den Bereich des Rachens und der Eustachischen Röhre und sorgen manchmal für Druck- und Schmerzempfindungen im Ohr. Selten, aber doch breiten sich Mandelentzündungen auf das
Mittelohr aus und verursachen so zusätzliche Schmerzen.
So wird sie behandelt
Um eine zugrundeliegende Entzündung der Mandeln zu behandeln, stehen Antibiotika (bei einer bakteriellen Entzündung) sowie Mittel zur Schmerzlinderung und Fiebersenkung zur Verfügung. Viel Flüssigkeit und Ruhe unterstützen den Heilungseffekt ebenso wie das Gurgeln mit Salzwasser, warme Tees oder Halswickel zur Linderung der Symptome.
Bei wiederkehrenden oder chronischen Entzündungen ist eine chirurgische Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) notwendig.
Ohrenschmerzen: Was sonst noch dahinterstecken könnte
Abgesehen von diesen häufigsten Gründen können Ohrenschmerzen auch eine Reihe weiterer Ursachen zugrunde liegen. Eine Auswahl davon zeigt Ihnen die folgende Aufzählung:
- Zahn- oder Kieferprobleme: Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers, verspannte Kaumuskeln oder Zähneknirschen, Zahninfektionen oder eine schlechte Bisslage können Beschwerden im Ohr verursachen, weil das Kiefergelenk in der Nähe des Ohrs liegt. Dabei können Symptome wie Druckgefühl im Ohr, Schmerzen, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen und sogar Tinnitus auftreten.
- HWS-Syndrom: Die Nerven und Muskeln im Nacken- und Schulterbereich sind eng mit den Strukturen des Kopfes und der Ohren verbunden. Deshalb können Probleme im Bereich der Halswirbelsäule aufgrund von Nervenreizungen, Verspannungen und Durchblutungsstörungen Ohrenschmerzen hervorrufen.
- Ohrverletzungen durch einen Unfall oder Schlag
- Entzündungen im Bereich der Ohrmuschel, zum Beispiel durch ein infiziertes Piercing
- Erkrankungen im Ohrbereich wie Gürtelrose oder Tumore
So beugen Sie Ohrenschmerzen vor
Richtige Ohrenpflege
Seien Sie sanft zu Ihren Ohren: Reinigen Sie den äußeren Gehörgang nur mit einem feuchten Tuch oder dem Finger! Vermeiden Sie Wattestäbchen, um Verletzungen und Entzündungen des Gehörgangs zu verhindern! Behandeln Sie Jucken, Schmerzen oder verstopften Ohren nicht selbst, sondern suchen Sie eine Ärztin oder einen Arzt auf!
Risikofaktoren vermeiden
- Verwenden Sie beim Schwimmen oder Duschen Ohrstöpsel, wenn Sie für Infektionen anfällig sind, damit kein Wasser in den Gehörgang eindringen kann!
- Stellen Sie das Gleichgewicht des pH-Werts im Gehörgang mithilfe spezieller Tropfen wieder her!
- Sorgen Sie bei Kälte dafür, dass Ihre Ohren geschützt sind!
- Unterstützen Sie den Druckausgleich beim Fliegen oder Tauchen durch abschwellende Nasen- und Ohrensprays!
- Praktizieren Sie Druckausgleichstechniken bei Anflug und Landung bzw. steigen Sie beim Tauchen langsam auf und ab!
Umgang mit Ohrenschmalz
Ohrenschmalz hat eine Schutzfunktion und sollte nur entfernt werden, wenn es übermäßig vorhanden ist. Verwenden Sie v. a. keine Wattestäbchen, weil diese das Ohrenschmalz tiefer schieben und den Gehörgang reizen können.
Immunsystem stärken
Maßnahmen zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte sind immer eine gute Idee. Einen ausführlichen Artikel dazu finden Sie hier: https://deine-apotheke.tirol/so-staerken-sie-ihr-immunsystem
Ohrenschmerzen ernst nehmen!
Wir wünschen Ihnen selbstverständlich, dass Sie – wenn überhaupt – nur unter leichten Ohrenschmerzen leiden, die mit etwas Ruhe und dem Auflegen eines Zwiebel-Säckchens bald wieder verschwinden.
Sollte die Erkrankung jedoch hartnäckiger sein, nehmen Sie sie bitte nicht auf die leichte Schulter! Nach ärztlicher Abklärung finden Sie in Ihrer Apotheke alles, was Sie zur Behandlung von Ohrenschmerzen benötigen – vom Schmerzmittel über rezeptfreie Tropfen bis hin zu Ohrstöpseln, fachliche Beratung inklusive.
Vor allem bei Kindern ist eine altersgerechte Dosierung von Tropfen und Sprays wichtig. Ebenso die Dauer der Anwendung, um eine Gewöhnung oder sogar Abhängigkeit zu vermeiden. Auch mögliche Gegenanzeigen oder Wechselwirkungen müssen ausgeschlossen werden.
Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker kennt sich damit bestens aus – Sie sind also auf der sicheren Seite, wenn Sie Medikamente oder Pflegeprodukte in Ihrer Apotheke ums Eck besorgen.
Fußpflege ist mehr als Kosmetik
Unsere Füße tragen uns täglich viele Kilometer weit und erbringen dabei Höchstleistungen. Trotzdem schenken wir ihnen meistens nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Wenn Sie Ihre Füße regelmäßig pflegen, beugen Sie nicht nur Blasen, Hühneraugen oder Pilzinfektionen vor. Sie steigern dadurch auch ihr allgemeines Wohlbefinden und stärken das Immunsystem. Vor allem für ältere Menschen und Diabetiker:innen ist eine medizinische Fußpflege unerlässlich.
1. Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit
Eine regelmäßige Fußpflege kann häufige Probleme wie Fußschmerzen und Fehlstellungen (z. B. Hallux valgus) verhindern und die Lebensqualität erheblich verbessern. Mit Hilfe von geeignetem Schuhwerk und einer konsequenten Fußpflegeroutine bewahren Sie eine korrekte Haltung und ein gesundes Gangmuster und reduzieren dadurch die Belastung anderer Körperteile.
Zudem minimiert eine gute Fußhygiene – regelmäßiges Waschen und Trocknen der Füße sowie das Schneiden der Nägel – das Risiko von Pilzinfektionen und unangenehmen Gerüchen. Und nicht zuletzt wirkt sich Fußpflege auch positiv auf die psychische Gesundheit aus: Gepflegte Füße stärken das Selbstbewusstsein und fördern das allgemeine Wohlbefinden.
Tägliche Fußpflegeroutine …
Um Ihre Füße gesund zu halten, sollten Sie sie täglich mit einer milden Seife waschen, auch zwischen den Zehen. Achten Sie dabei auf ein gründliches Abtrocknen, um Pilzinfektionen vorzubeugen! Wenn Sie danach eine Feuchtigkeitscreme auftragen, bleibt die Haut an den Füßen weich und geschmeidig. Um eingewachsene Nägel zu vermeiden, schneiden Sie Ihre Zehennägel am besten gerade und vermeiden Sie es, die Ecken zu stark abzurunden!
… und wöchentliches Verwöhnprogramm
Gönnen Sie Ihren Füßen einmal pro Woche eine intensivere Pflege! Das kann ein warmes Fußbad mit natürlichen Zutaten wie Salz, ätherischen Ölen und Kräutern sein. Oder ein Peeling, bei dem abgestorbene Hautzellen entfernt und die Bildung von Hornhaut verhindert werden. Es gibt auch nährende Masken und Packungen, die die Haut tief durchfeuchten und revitalisieren.
2. Fußpflege im Alter
Gerade für ältere Menschen sind gepflegte Füße eine wichtige Voraussetzung, um ihre Mobilität, Unabhängigkeit und Lebensqualität zu erhalten. Im Alter nimmt die Elastizität der Haut ab, was die Füße anfälliger für Druckstellen, Schwielen und Hühneraugen macht. Außerdem treten Fußdeformationen wie Hallux valgus oder Hammerzehen sowie Durchblutungsstörungen oder Nagelerkrankungen vermehrt auf. Wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden, führt das zu erheblichen Einschränkungen: Sie erschweren das Gehen, führen zu schmerzhaften Druckstellen und lassen Wunden schlechter heilen.
Prävention und Früherkennung
Eine regelmäßige medizinische Fußpflege und Kontrollen sind präventive Maßnahmen, mit denen solche Probleme verhindert oder zumindest abgemildert werden können. Eine solche Therapie geht weit über eine reine Schönheitsbehandlung hinaus und ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge im Alter.
Mobilität verbessern, Infektionen vermeiden
Wer Schmerzen oder Beschwerden in den Füßen hat, neigt dazu, weniger zu gehen und sich weniger zu bewegen – was wiederum zu einer Verschlechterung der allgemeinen Gesundheit führt. Eine rechtzeitige und regelmäßige Fußpflege fördert hingegen eine aktive Lebensweise.
Darüber hinaus sind ältere Menschen aufgrund eines geschwächten Immunsystems anfälliger für Infektionen. Besonders die Füße sind gefährdet, da sie oft feucht und warm sind. Wer die Füße professionell reinigen und pflegen lässt, kann damit das Risiko von Pilzinfektionen und bakteriellen Infektionen erheblich verringern.
3. Fußpflege bei Diabetes
Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Nervenschäden (Neuropathie) und Durchblutungsstörungen in den Füßen. Eine der größten Gefahren ist das sogenannte diabetische Fußsyndrom. Bei dieser Erkrankung kommt es aufgrund von Durchblutungsstörungen und einem verminderten Schmerzempfinden in den Füßen zu Wunden, die nur schlecht heilen. Da Diabetiker:innen oft weniger Schmerzen empfinden, werden diese Wunden häufig erst spät bemerkt. Dies erhöht das Risiko für Infektionen und kann in extremen Fällen sogar zu Amputationen führen.
Regelmäßig pflegen
Betroffene sollten ihre Füße deshalb täglich auf Veränderungen, Rötungen oder Verletzungen untersuchen. Um Risse und Trockenheit zu vermeiden, wird empfohlen, die Haut gut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die Zehenzwischenräume trocken bleiben, um das Risiko von Pilzinfektionen zu minimieren. Nicht zuletzt ist es wichtig, die Fußnägel richtig zu schneiden – also gerade, sodass scharfe Kanten vermieden und eingewachsene Nägel verhindert werden.
Um die Durchblutung in den Füßen zu fördern, sind regelmäßige Fußmassagen und spezielle Übungen hilfreich. Diese verbessern die Versorgung des Gewebes mit Nährstoffen und Sauerstoff und vermindern das Risiko für Geschwüre. Darüber hinaus sollten Diabetiker:innen ihre Füße regelmäßig von medizinischem Fachpersonal kontrollieren lassen und bei Problemen sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
4. Fußpflege für Sportler:innen
Blasen und Schwielen sind häufige Probleme bei körperlich aktiven Menschen, insbesondere wenn sie regelmäßig lange Strecken laufen. Mit ein paar einfachen, aber effektive Maßnahmen können solche schmerzhaften Hautveränderungen vermieden werden:
– Atmungsaktive, feuchtigkeitsableitende und nahtlose Socken minimieren die Reibung und verhindern Druckstellen.
– Neue Schuhe sollten eingelaufen werden, damit sich die Füße an das neue Material anpassen können.
– Fußpuder und -cremes reduzieren Reibung und halten die Haut geschmeidig.
– Spezielle Blasenpflaster helfen beschleunigen die Heilung und lindern Schmerzen.
Die richtige Schuhwahl
Wenn Sie regelmäßig Sport betreiben, wissen Sie es: Es geht nichts über das richtige Schuhwerk. Es verhindert nicht nur Blasen und Schwielen, sondern auch schwerwiegendere Probleme wie Fußfehlstellungen oder Gelenkschmerzen.
Der Sportschuh darf weder zu eng noch zu weit sein, er soll im Zehenbereich ausreichend Platz bieten und im Fersenbereich gut sitzen. Läufer:innen benötigen zudem gut gedämpfte Schuhe, während bei Sportarten wie Tennis oder Basketball die seitliche Stabilität wichtig ist. Am besten ist es, den eigenen Fußtyp im Rahmen einer Laufanalyse im Fachgeschäft bestimmen zu lassen.
Pflege nach dem Sport
Nach einer intensiven Trainingseinheit verdienen Ihre Füße besondere Aufmerksamkeit. Dehnen und eine sanfte Massage mit einer Feuchtigkeitscreme helfen, Verspannungen zu lösen. Ein warmes Fußbad mit entspannenden Zusätzen wie Epsom-Salz oder ätherischen Ölen fördert die Durchblutung und die Regeneration. Wer außerdem nach dem Sport barfuß geht oder bequeme, luftige Schuhe trägt, gibt den Füßen die Möglichkeit, sich zu erholen.
Die richtige Fußpflege beginnt in der Apotheke
Egal ob Sie nun eine Feuchtigkeitscreme, einen Hornhautentferner oder ein Fußbad benötigen – Ihre Apotheke ums Eck hält alles für Sie bereit, um Ihre Füße zu pflegen und zu heilen: vom Franzbranntwein mit Menthol zur Kühlung und Lockerung über Hühneraugen- und Blasenpflaster bis hin zum Warzenmittel und dem Nagellack gegen Nagelpilz. Wirkstoffe wie Hyaluron, Karitébutter, Mandelöl oder Bienenwachs halten die Haut geschmeidig und wirken gegen Trockenheit oder Schrunden.
Höchste Qualität und beste Beratung
Apothekenprodukte sind auch für empfindliche Haut geeignet und entsprechen höchsten qualitativen Ansprüchen. Darüber hinaus steht Ihnen in der Apotheke kompetentes Fachpersonal zur Verfügung, das individuell und fachkundig beraten kann, um die passenden Produkte für Sie zu finden.
Es unterstützt Sie gerne dabei, eine konsequente Fußpflegeroutine in Ihren täglichen und wöchentlichen Alltag zu integrieren – damit Sie sich von Kopf bis Fuß wohlfühlen und auf gesunden und gepflegten Füßen durchs Leben gehen.
Auf den Kopf nicht vergessen!
Woran denken Sie beim Wort „Gesundheitsvorsorge“? Wahrscheinlich an Bewegung, Ernährung und Herz-Kreislauf-Checks. Damit sind Sie nicht allein, denn wir haben die Gesundheit unseres Gehirns noch viel zu wenig – oder aber zu spät – auf dem Radar.
Demenz – was ist das?
Demenz ist mehr als eine Störung oder der Verlust des Gedächtnisses – sie beeinflusst die Wahrnehmung und das Verhalten der Betroffenen massiv. Die ersten Symptome dieser Krankheit sind eine nachlassende Merkfähigkeit und der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Später verlieren Patient:innen auch ihr Langzeitgedächtnis und somit Fähigkeiten und Erinnerungen an Erlebnisse, die sich über viele Jahre eingeprägt haben.
115.000 bis 130.000 Menschen in Österreich leben mit irgendeiner Form der Demenz, die meisten davon an Alzheimer (Quelle: Österreichischer Demenzbericht). Dieser Anteil wird sich aufgrund der demografischen Entwicklung bis zum Jahr 2050 verdoppeln. Zum heutigen Zeitpunkt ist Demenz (noch) nicht heilbar, es gibt aber inzwischen Therapien, mit denen der Fortschritt der Erkrankung verlangsamt werden kann.
Risikofaktoren …
Bisher sind einige Risikofaktoren bekannt, die mit Demenz gehäuft einhergehen. Dazu zählen Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Rauchen und Übergewicht. Außerdem können auch ein Mangel an Bewegung, eine fettreiche Ernährung, depressive Erkrankungen oder zu wenige Sozialkontakte diese Krankheit begünstigen. Genetische Ursachen spielen ebenso eine Rolle.
… und Vorsorgemaßnahmen
Um das Risiko für eine Demenzerkrankung zu senken, können Sie einiges tun – am besten schon in jungen Jahren. Im Wesentlichen zählen dazu
– ein gesunder Lebensstil,
– geistig fordernde Aktivitäten und
– ein erfülltes Sozialleben.
Bewegung: zweieinhalb Stunden pro Woche
Regelmäßige Bewegung tut nicht nur unserem Körper gut, sondern auch unserem Gehirn. Sie fördert die Durchblutung, regt das Zellwachstum und stärkt die Verbindungen zwischen den Nervenzellen (Synapsen). Mindestens zweieinhalb Stunden pro Woche sollten Sie moderat Sport betreiben, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO.
Ernährung: Essen wie am Mittelmeer
Auch eine gesunde Ernährung kann zur Prävention von Demenz beitragen. Die sogenannte mediterrane Diät stärkt Herz und Blutgefäße, senkt das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und führt nachweislich zu einer langfristigen Verbesserung der kognitiven Funktionen. Sie setzt vor allem auf Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte und Olivenöl sowie fetten Seefisch.
Schlafen: Regenerationszeit fürs Gehirn
Während des Schlafs kann sich unser Gehirn erholen. Sie können sich das wie eine „Reinigung“ vorstellen, bei der schädliche Substanzen abtransportiert werden, die ein Risiko für spätere Demenz darstellen. Sorgen Sie daher für ausreichenden Schlaf und lassen Sie eventuelle Schlafprobleme behandeln.
Übergewicht und Rauchen: Nach Möglichkeit vermeiden
Wenn Sie regelmäßig Sport betreiben und sich gesund ernähren, wird Übergewicht wahrscheinlich kein großes Problem darstellen. Wer zu viele Kilos auf die Waage bringt, hat nachweislich ein höheres Risiko für eine Demenzerkrankung. Dasselbe gilt übrigens auch für das Rauchen.
Geistige Fitness: Mehr als Sudokus lösen
Wer sein Gehirn auch im Alter fordert, vermindert damit das Risiko für eine demenzielle Erkrankung. Lesen, schreiben, singen, musizieren und Neues lernen trainieren die grauen Zellen – übrigens viel besser als jedes Kreuzworträtsel.
Soziale Aktivität: Nicht alleine bleiben!
Ungewolltes Alleinsein tut nicht gut: Abgesehen davon, dass das Gehirn zu wenig angeregt wird, wenn kaum Austausch mit anderen Menschen passiert, kann Einsamkeit auch zu psychischen Erkrankungen führen. So können z. B. Depressionen das Risiko für eine Demenz um das Sechsfache erhöhen – oder aber Symptome einer Demenzerkrankung sein.
Menschen, die sich einsam fühlen, sollten daher darüber reden und Wege suchen, um mit anderen in Kontakt zu kommen. Auch Einrichtungen wie die Telefonseelsorge, Ärztinnen oder Therapeuten bieten sich als Lösungen an.
Risikofaktoren kontrollieren
Überwachen Sie regelmäßig Ihren Blutdruck, Blutfette und Diabetes und achten Sie auf ein normales Körpergewicht. Dabei kann der Body-Mass-Index (BMI) eine Richtschnur sein.
Medikamente: Linderung statt Heilung
Auch wenn die Forschung intensiv daran arbeitet: Ein Medikament, das Demenz heilen kann, gibt es noch nicht – wohl aber Arzneimittel, die Symptome lindern und den geistigen Zustand (vorübergehend) stabilisieren. In einem frühen Stadium der Demenz kann ihr Fortschritt eventuell durch Medikamentengaben verlangsamt werden.
Es gibt eine Vielzahl von Arzneimitteln, mit denen demenzielle Erkrankungen behandelt werden – sie sind auf die jeweilige Diagnose abgestimmt. In Ihrer Apotheke berät man Sie gerne, wenn Sie Fragen zur Einnahme oder zu Nebenwirkungen haben.
Neben diesen Antidementiva gibt es auch Mittel, mit denen Verhaltensstörungen und psychische Symptome im Zusammenhang mit einer Demenzerkrankung therapiert werden. Dazu zählen pflanzliche Mittel wie Ginkgo-biloba-Extrakt oder Produkte gegen Unruhe und depressive Verstimmungen.
Fazit: Leben Sie gesund!
Bis zu 40 Prozent aller Alzheimer-Erkrankungen könnten durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden. Wenn das kein Grund ist, sich ab sofort um einen gesunden Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung zu kümmern! Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und vor allem Freude dabei.
Eine besonders wichtige, aber oft übersehene Aufgabe von Apotheken ist der Bereitschaftsdienst. Dieser Service stellt sicher, dass Patient:innen rund um die Uhr Zugang zu dringend benötigten Arzneimitteln haben, auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten.
24/7 im Einsatz
Stellen Sie sich vor, es ist mitten in der Nacht und Ihr Kind hat plötzlich hohes Fieber. Sie brauchen sofort ein Medikament, aber alle Geschäfte sind geschlossen. In genau solchen Momenten erweist sich der Bereitschaftsdienst Ihrer örtlichen Apotheke als Rettungsanker.
Dauerklingeln in der Grippezeit
Bis zu 50 Mal pro Nacht klingelt in Österreichs Apotheken die Nachtglocke, an einem Sonn- und Feiertag kann es dreimal so oft sein – und während der Grippewelle noch öfter. Meist geht es um dringend benötigte Medikamente, oft um fachkundige Beratung und manchmal „nur“ darum, Kranke in einer beängstigenden Situation zu beruhigen.
Um die Medikamentenversorgung und eine kompetente Beratung von Patient:innen auch außerhalb der Öffnungszeiten sicherzustellen, wechseln sich die Apotheken ab. So kommt jeder Standort mehrmals im Monat an Wochenenden, Feiertagen und in der Nacht an die Reihe. Das gilt allerdings nur für größere Gemeinden und Städte: In kleineren Orten müssen Apotheken oft jede Nacht erreichbar sein, um Menschen im Notfall versorgen zu können.
Jährliche Kosten: 35 Mio. Euro
Die meisten von uns nehmen diesen Service als selbstverständlich hin. Und bedenken nicht oder zu wenig, dass dahinter viel Arbeit, Engagement und finanzieller Aufwand stecken, die oft nicht die Anerkennung erhalten, die sie verdienen.
Jedes Jahr leisten die österreichischen Apotheker:innen 100.000 Nachtdienste, das bedeutet Kosten in Höhe von 35 Mio. Euro. Diesen Betrag müssen die Apotheken allerdings aus eigener Tasche finanzieren, denn es gibt dafür keine staatlichen Subventionen.
Nur drei bis fünf Prozent werden von Krankenkassen und Kund:innen (über den Nachtzuschlag) bezahlt, der Rest muss aus der Spanne gedeckt werden, die Apotheken durch den Verkauf von Medikamenten erwirtschaften.
Wertvoller Gesundheitsservice
Der Bereitschaftsdienst der Apotheken ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesundheitsversorgung. Tag und Nacht, an Wochenenden und Feiertagen stehen Apothekerinnen und Apotheker bereit, um Sie und Ihre Angehörigen in Notfällen zu versorgen. Ohne diesen Dienst wären viele von uns in kritischen Momenten aufgeschmissen.
Bitte denken Sie daran, wenn Sie sich das nächste Mal über den Nacht- oder Feiertagszuschlag für Ihr Medikament ärgern!
Notfall außerhalb der Öffnungszeiten?
Hier finden Sie die nächste Apotheke mit Bereitschaftsdienst:
Hauptursache: Bewegungsmangel
Ständig sitzen wir – im Büro, im Auto, auf dem Sofa – und bewegen uns viel zu wenig. Dazu gesellen sich oft eine schlechte Haltung, Stress oder Übergewicht. All das setzt unserem Rücken zu und die Folgen sind Verspannungen, Schmerzen und im schlimmsten Fall chronische Beschwerden.
Darüber hinaus gibt es auch spezifische Ursachen wie Wirbelsäulenverkrümmungen, degenerative Erkrankungen (z. B. Arthritis, Osteoporose), Tumore oder Infektionen. Solche Schmerzen können nur von Spezialist:innen geheilt oder zumindest gemildert werden.
Prävention und Therapie von Rückenschmerzen
Für die „ganz normalen“, also unspezifischen Rückenschmerzen sind neben Bewegungsmangel meist Übergewicht oder psychische Probleme verantwortlich. Und hier können Sie auch selbst gegensteuern.
1. Rückenmuskulatur stärken
Regelmäßige Bewegung stärkt die Rückenmuskulatur und beugt Schmerzen vor. Tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes, gehen Sie schwimmen, Rad fahren, zum Krafttraining – oder melden Sie sich für einen Yogakurs an! Eine aktuelle australische Studie hat herausgefunden, dass sogar ein halbstündiger Spaziergang fünfmal pro Woche Wirkung zeigt. Wichtig dabei ist, dass Sie Freude daran haben, langsam beginnen und das Training behutsam steigern.
2. Richtiges Sitzen und Stehen, Heben und Tragen
Egal ob Sie eine sitzende oder stehende Tätigkeit ausüben: Ihr Arbeitsplatz sollte ergonomisch gestaltet sein, um die richtige Körperhaltung zu gewährleisten. Dafür müssen sich Arbeits- und Sitzhöhe an Ihre Körpergröße und -proportionen anpassen lassen. Außerdem benötigen Sie ausreichend Bewegungsspielraum und dürfen keine unnatürlichen Körperhaltungen über längere Zeit einnehmen. Nicht zuletzt ist es auch wichtig, dass Sie regelmäßig Pausen machen, um sich zu regenerieren und Verspannungen sowie Rückenbeschwerden zu vermeiden.
Arbeiterinnen und Arbeiter sollten beim Heben und Tragen schwerer Lasten die richtigen Techniken kennen und auch anwenden. Fehlbelastungen können nämlich akute Rückenschmerzen auslösen.
3. Tipps für einen rückenfreundlichen Schlaf
In der Liegeposition kann sich die Wirbelsäule erholen, weil der Druck auf die Wirbel gering ist. Dafür braucht es allerdings eine stützende Unterlage – auf einer zu weichen oder zu harten Matratze fällt das Regenerieren schwerer. Lassen Sie sich daher beim Matratzenkauf von Fachleuten beraten, probieren Sie aus und sparen Sie nicht an der falschen Stelle!
Auch wie Sie liegen, macht einen Unterschied. Eine ungünstige Schlafposition kann nämlich ebenfalls Rückenschmerzen verursachen. So ist z. B. die Bauchlage weniger empfehlenswert, weil dabei Druck auf den unteren Rücken und den Nacken ausgeübt wird. Bauchschläfer:innen sollten auf jeden Fall ein sehr flaches Kissen benützen oder komplett darauf verzichten, um die Belastung auf den Nacken zu minimieren. Ein kleines Kissen unter dem Bauch kann helfen, den unteren Rücken zu entlasten.
Passende Polster und Matratzen
Als beste Schlafposition für die Wirbelsäule gilt im Allgemeinen die Rückenlage – eventuell mit einem Polster unter den Knien zur Schonung des unteren Rückens. Auch hier hilft ein flaches Kopfkissen, weil es Kopf und Nacken in einer neutralen Position hält und somit eine Überstreckung vermeidet.
Wer lieber auf der Seite schläft, kann ein Kissen zwischen die Knie legen, um die Hüften und den unteren Rücken zu entlasten und die Wirbelsäule in einer geraden Linie zu halten. Der Kopfpolster sollte den Raum zwischen Schulter und Kopf ausfüllen, sodass die Wirbelsäule gerade bleibt.
4. Gewicht reduzieren
Übergewicht und eine gesunde Wirbelsäule vertragen sich nicht miteinander. Denn jedes zusätzliche Kilo belastet unseren Stützapparat. Ein erhöhter Body-Mass-Index (BMI) stellt erwiesenermaßen ein erhöhtes Risiko für eine Bandscheibendegeneration dar, die u.a. Rückenschmerzen im Lendenbereich zur Folge hat.
Der BMI dient zur Abschätzung des Körperfettanteils. Er ist ein allgemeiner Richtwert und berücksichtigt weder Alter noch Geschlecht oder Körperzusammensetzung (z.B. Muskelmasse vs. Fettgewebe). Für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen gelten teilweise andere Richtwerte. In der Regel gilt jedoch für die meisten Erwachsenen ein Wert zwischen 18,5 und 24,9 als gesund.
Der Body-Mass-Index (BMI)
Berechnung:
Körpergewicht dividiert durch Körpergröße in Metern zum Quadrat (kg/m2)
Kategorien:
- Untergewicht: BMI unter 18,5
- Normalgewicht: BMI 18,5 – 24,9
- Übergewicht: BMI 25 – 29,9
- Adipositas (Fettleibigkeit): BMI 30 oder höher
Sprechen Sie mit ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt, wenn Sie zu viele Kilos auf die Waage bringen! Oder lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten. Dort erhalten Sie nicht nur verschreibungspflichtige Medikamente, sondern auch Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Präparate mit unterschiedlicher Wirkung.
Präparate zur Gewichtsabnahme
Einige hemmen die Aufnahme von Fett aus der Nahrung im Darm, wodurch weniger Kalorien aufgenommen werden, andere wirken auf das Hungerzentrum im Gehirn und reduzieren den Appetit. Ballaststoffe (z.B. Glucomannan) wiederum fördern das Sättigungsgefühl, während Präparate mit grünem Tee, Koffein oder Carnitin den Stoffwechsel anregen.
Darüber hinaus gibt es in der Apotheke pflanzliche Präparate auf Basis von Grüner Kaffee-Extrakt oder Bitterorange (Citrus aurantium). Beim Abnehmen unterstützen auch Leinsamen oder Flohsamenschalen, die im Magen aufquellen und dadurch das Sättigungsgefühl verstärken.
Nicht zuletzt helfen Abführmittel wie Flohsamen oder Magnesiumverbindungen sowie Entwässerungspräparate (Diuretika). Sie sind allerdings nicht zur langfristigen Gewichtsreduktion geeignet, weil ihr übermäßiger Gebrauch gesundheitsschädlich sein kann, und sollten deshalb unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden.
Nicht ohne Beratung einnehmen!
Viele dieser Produkte bieten nur eine kurzfristige Unterstützung und stellen keine langfristige Lösung dar. Insbesondere bei verschreibungspflichtigen Medikamenten und bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln können auch Nebenwirkungen auftreten. Nicht zuletzt reagiert jeder Mensch unterschiedlich auf Produkte zur Gewichtsreduktion. Deshalb helfen Ihnen die Expert:innen in Ihrer Apotheke gerne dabei, das passende Produkt zu finden, und geben auf Wunsch Tipps für eine ausgewogene Ernährung.
5. Auf Ihre seelische Gesundheit achten
Psychische Belastungen und Stress wirken sich negativ auf die Muskulatur aus und sind oft in Form von schmerzhaften Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich spürbar.
Damit es gar nicht so weit kommt, sollten Sie mit Entspannungsübungen oder Techniken zum Stressmanagement dagegenhalten. Yoga oder Autogenes Training, Atemtechniken oder Tai-Chi, Progressive Muskelentspannung (PME) oder Meditieren – probieren Sie aus, was für Sie am besten passt. Auch ohne Rückenprobleme profitieren Sie davon, in Ihrem Alltag immer wieder einmal zur Ruhe zu kommen.
Platz für die schönen Dinge des Lebens
Abgesehen davon sollte in Ihrem Leben auch Platz sein für Dinge, die Ihnen guttun: soziale Kontakte, Hobbys, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und körperliche Bewegung. Lernen Sie Prioritäten zu setzen, um Stress durch Zeitdruck zu minimieren, und Nein zu sagen, um Überlastung zu vermeiden.
Alle diese Maßnahmen stärken Ihren Rücken, verbessern Ihre Haltung, lindern Schmerzen – und steigern Ihre Lebensqualität enorm. Fangen Sie also am besten gleich heute damit an!
Unverzichtbare Stütze der Apotheken
Salben mischen und Waren präsentieren, Kosmetika verkaufen und Rechnungen schreiben, Medikamente bestellen und Auslagen gestalten – PKAs können sich über fehlende Abwechslung in ihrer Arbeit bestimmt nicht beklagen.
Als unverzichtbare Stützen im Apothekenbetrieb bereiten sie viele Prozesse im Hintergrund vor, sorgen für einen reibungslosen Ablauf und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung.
Wer ist für eine Ausbildung zur PKA geeignet?
Menschen, die
- sich für Chemie und Biologie interessieren,
- gewissenhaft sind und
- über ein gutes Zahlengefühl verfügen,
finden in der Apotheke leicht ihren Traumjob.
Darüber hinaus sollten PKAs den Kontakt mit Menschen mögen und sich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Apothekenbesucher:innen einstellen können. In der Apotheke hat man schließlich häufig mit Kund:innen zu tun, die krank sind oder sich sogar in einer Ausnahmesituation befinden.
Im Gegenzug dafür ist es sehr bereichernd, wenn man mit seinem Wissen Menschen helfen und etwas bewirken kann.
Abwechslungsreich und fordernd
Aber nicht nur an der Tara, sondern auch im Back-office gibt es für PKAs genug zu tun: Sie kümmern sich um den Zahlungsverkehr, die Warenbestellung und die Betreuung des Lagers. Kreativität wiederum ist dann gefragt, wenn es um die Auslagengestaltung und Warenpräsentation geht.
Wer seinen Kund:innen erstklassige Beratung bieten will, muss immer auf dem aktuellen Stand sein, was Arzneiwaren, Kosmetika, Nahrungsergänzungsmittel oder andere Gesundheitsprodukte betrifft. Laufende Weiterbildung ist daher eine Selbstverständlichkeit für PKAs.
Jobsicherheit und Familienfreundlichkeit
PKAs sind sehr gefragt. Mit einer abgeschlossenen Lehre in einer Apotheke findet man leicht einen sicheren Arbeitsplatz, denn der Bedarf an Beratung zu Gesundheitsfragen und Medikamenten wird auch in Zukunft nicht abnehmen.
Und ein weiteres Plus sollte noch erwähnt werden: Als PKA lassen sich Familie und Beruf gut miteinander vereinbaren. Die Apotheken unterstützen diese Vereinbarkeit, indem sie unterschiedliche Arbeitszeitenmodelle anbieten und damit nicht nur jungen Müttern und Vätern eine ausgeglichene Work-Life-Balance bieten.
Die Ausbildung zur PKA
Die Lehre als PKA ist anspruchsvoll und vielseitig. Nach der Lehrabschlussprüfung verfügt man über eine fundierte, praxisorientierte Berufsausbildung – und neben dem PKA-Abschluss auch über einen Abschluss im Einzelhandel.
Damit stehen PKAs viele Berufsbilder und Karrieremöglichkeiten offen. Sie können in einer Apotheke, im Pharmagroßhandel, in der Pharmaindustrie u.v.a.m. arbeiten.
Die Ausbildung dauert drei Jahre, für Maturant:innen verkürzt sich die Lehrzeit auf zwei Jahre. Wenn der Ausbildungsbetrieb zustimmt, besteht auch die Möglichkeit, die PKA-Lehre mit Matura zu absolvieren. Diese Entscheidung muss jedoch nicht sofort bei Antritt der Lehre getroffen werden – eine Anmeldung ist auch noch zu einem späteren Zeitpunkt möglich.
Den Beruf von der Pike auf lernen
Die duale Ausbildung zur PKA findet in der Apotheke und in der Berufsschule statt. Im praktischen Teil geht es um Tätigkeiten wie Warenbestellung und Produktpräsentation, Kundenberatung und Verkaufsgespräche. Apothekenlehrlinge unterstützen die Apotheker:innen beim Verkauf von Medikamenten und erfahren, wie diese hergestellt werden. Darüber hinaus sind sie für die Warenbestellung und die Verrechnung mit Lieferant:innen, Kund:innen und Krankenkassen zuständig.
Den Stundenplan der Berufsschule dominieren allgemeinbildende und kaufmännische Fächer. Zusätzlich gibt es dort einen speziellen Fachunterricht für PKAs. Dieser umfasst Apotheken- und Gesundheitslehre, Sortiment und Beratung sowie ein Labor- und ein Berufspraktikum.
Wer sich für diesen Lehrberuf näher interessiert, erfährt unter www.pkainfo.at mehr darüber. Und an alle, die sich noch nicht ganz sicher sind: Wendet euch einfach an die nächste Apotheke! Meistens ist es dort möglich, einmal in den Beruf hineinzuschnuppern.
Die Ausbildung zur PKA
– 3 Jahre Lehrzeit
– 2 Jahre Lehrzeit mit Matura
– Lehre mit Matura möglich
– Berufsschule in Innsbruck
Die oft unbemerkte Knochendiebin
Ein altersbedingter Knochenabbau ist normal und verursacht meist keine ernsten Gesundheitsprobleme. Osteoporose ist hingegen eine Krankheit, bei der der Knochenabbau schneller verläuft als der Knochenaufbau. Dies führt zu einer signifikanten Abnahme der Knochendichte und -qualität und erhöht das Risiko für Knochenbrüche.
Da dieser Vorgang meist unbemerkt vor sich geht, sollten Sie Ihre Knochen möglichst schon in jungen Jahren stark und widerstandsfähig halten. Denn ein tragfähiges „Gerüst“ ist nicht nur die Grundlage für ein aktives Leben, sondern auch der Schlüssel zu einem gesunden Altern.
Symptome einer Osteoporose
Osteoporose entwickelt sich oft schleichend und zeigt im Frühstadium kaum Symptome. Im fortgeschrittenen Stadium kann sie allerdings unangenehme Begleiterscheinungen haben, u.a.
- Rückenschmerzen, verursacht durch gebrochene oder kollabierte Wirbel,
- Verlust an Körpergröße über die Zeit,
- eine gebückte Haltung oder
- Knochenbrüche, die schon bei geringer Belastung oder spontan auftreten.
Oft wird die Krankheit erst bei einer Knochendichtemessung erkannt, die Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt empfohlen hat. Diese ist völlig schmerzfrei und wird mit Hilfe eines bildgebenden Verfahrens – meist einer Computertomographie (CT) – an der Lendenwirbelsäule oder am Oberschenkelhalsknochen durchgeführt.
Osteoporose: Ursachen und Risikofaktoren
Von Knochenschwund sind auch Menschen betroffen, die Sport betreiben und auf ihre Ernährung achten. Die Ursachen für eine Erkrankung sind nämlich vielfältig:
- Das Alter
Mit zunehmendem Alter nimmt die Knochendichte natürlicherweise ab. - Das Geschlecht
Frauen sind häufiger betroffen als Männer, insbesondere nach der Menopause, weil dann der Östrogenspiegel abfällt, der für den Knochenstoffwechsel wichtig ist. - Die genetische Veranlagung
Eine familiäre Vorgeschichte von Osteoporose kann das Risiko erhöhen. - Die Ernährung
Ein Mangel an Kalzium und Vitamin D kann die Knochengesundheit beeinträchtigen. - Der Lebensstil
Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und Bewegungsmangel sind weitere Risikofaktoren. - Die Hormone
Krankheiten, die den Hormonhaushalt beeinflussen (z. B. eine Schilddrüsenüberfunktion), oder ein Mangel an Sexualhormonen können ebenfalls Osteoporose fördern. - Medikamente
Ein langfristiger Gebrauch bestimmter Medikamente wie Kortikosteroide kann das Risiko erhöhen.
Therapie: Wie man Osteoporose behandelt bzw. vorbeugt
Muskeltraining, Kalzium und Vitamin D spielen sowohl in der Therapie als auch zur Vorbeugung von Osteoporose eine entscheidende Rolle. Darüber können die Knochen durch die Einnahme von Medikamenten gestärkt werden.
Muskeltraining
Bewegung und Sport helfen, die Knochendichte zu erhalten oder zu verbessern, die Muskelkraft zu stärken und das Sturzrisiko zu reduzieren.
Ob Nordic Walking, Wandern oder Joggen, Tanzen oder Treppensteigen – sind die Knochen Belastungen ausgesetzt, dann regt das den Knochenstoffwechsel an und erhöht die Knochendichte.
Krafttraining mit Gewichten, Übungen mit Widerstandsbändern oder der Besuch im Fitnessstudio stärken nicht nur die Muskulatur, sondern auch die Knochen.
Starke Muskeln verbessern außerdem die körperliche Stabilität und Koordination. Übungen wie Yoga, Tai Chi und spezielle Balancetrainings trainieren das Gleichgewicht und vermindern die Sturzgefahr.
Mit regelmäßigen Dehnübungen halten Sie Ihre Muskeln und Gelenke flexibel – und profitieren davon durch höhere Beweglichkeit, vermindertes Verletzungsrisiko und eine verbesserte Lebensqualität.
Kalzium
Kalzium ist der wichtigste Knochenbaustein und ein wesentlicher Bestandteil des Knochengewebes. Etwa 99 % des Kalziums im Körper befinden sich in den Knochen und Zähnen und verleihen diesen Struktur und Festigkeit.
Ein ausreichender Kalziumspiegel ist aber nicht nur für das Wachstum, sondern auch für die Reparatur von Knochengewebe notwendig. Bei einem Mangel wird nämlich Kalzium aus den Knochen herausgelöst, um den Bedarf des Körpers zu decken, was die Knochen schwächt.
Daher kann eine ausreichende Kalziumzufuhr dabei helfen, den altersbedingten Knochenverlust zu verlangsamen und das Risiko von Frakturen zu verringern. Symptome für einen Kalziummangel sind übrigens eine trockene, schuppende Haut, Ausschläge, brüchige Nägel und Müdigkeit.
Milchprodukte (Milch, Käse, Joghurt) liefern besonders viel Kalzium, aber auch Soja, Tofu, grünes Blattgemüse (Brokkoli, Grünkohl, Spinat), Mandeln, Orangen und Kiwis, Vollkornbrot und kalziumreiches Mineralwasser. Alkohol, Kaffee, Cola und Wurst behindern hingegen die Aufnahme von Kalzium im Körper.
Die empfohlene tägliche Zufuhr von Kalzium liegt im Allgemeinen bei etwa 1000 mg pro Tag für Erwachsene. Frauen über 50 und Männer über 70 benötigen etwa 1200 mg pro Tag. Kann der Kalziumbedarf nicht mehr über die Nahrung gedeckt werden kann, dann kommen Nahrungsergänzungsmittel aus der Apotheke zum Einsatz.
Vitamin D
Oft sind Kalziumpräparate mit Vitamin D angereichert, denn dieses Vitamin ist entscheidend für die Aufnahme von Kalzium im Darm. Ohne ausreichend Vitamin D kann der Körper nicht genügend Kalzium aus der Nahrung aufnehmen, selbst wenn die Kalziumzufuhr hoch ist. Außerdem reguliert es den Kalziumspiegel im Blut und mineralisiert die Knochen.
Ein Mangel an Vitamin D kann zu weichen, brüchigen Knochen und Erkrankungen wie Rachitis (bei Kindern) und Osteomalazie (einer Störung des Knochenstoffwechsels) bei Erwachsenen führen. Die empfohlene tägliche Zufuhr beträgt etwa 600 – 800 IU (Internationale Einheiten) für Erwachsene. Bei Älteren oder Menschen mit erhöhtem Risiko für Vitamin-D-Mangel kann eine höhere Zufuhr notwendig sein.
Bei Sonneneinstrahlung produziert die Haut Vitamin D (siehe dazu unseren Blogbeitrag zu Vitamin D). Setzen Sie daher auch im Winter Gesicht, Hals und Arme der Sonne aus! Dabei sollten Sie aber beachten, dass Sonnenschutzmittel mit einem LSF über 20 die Bildung von Vitamin D blockieren. Als weitere Vitamin-D-Quellen eignen sich fetthaltiger Fisch (Lachs, Makrele), Eier, Leber sowie angereicherte Lebensmittel (Milch, Saft).
Medikamente
Die Palette an Arzneimitteln, die zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt werden, ist sehr groß. Am häufigsten werden Bisphosphonate verschrieben, die den Knochenabbau verlangsamen und die Knochendichte erhöhen. Je nach Präparat werden diese Medikamente wöchentlich, monatlich oder jährlich eingenommen oder intravenös verabreicht.
Darüber hinaus gibt es noch sogenannte SERMs (Selektive Östrogenrezeptormodulatoren), Calcitonin (als Nasenspray oder Injektion), eine Hormonersatztherapie und eine Reihe weiterer Behandlungsmöglichkeiten.
Welche am besten passt, hängt u. a. vom Schweregrad der Osteoporose, dem Geschlecht und dem Alter ab. Wenn Sie Fragen zur richtigen Einnahme, zu Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen haben, kommen Sie in Ihre Apotheke! Dort werden Sie kompetent und ausführlich beraten.
Alte Weisheit, neue Wissenschaft
In der Aromatherapie, als Bestandteil von Kosmetikprodukten oder als natürlicher Helfer im Haushalt – ätherische Öle erleben gerade ein wahres Revival. Auch wenn sie von manchen immer noch als Hokuspokus abgetan werden: Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich belegt. Doch was versteht man eigentlich genau unter ätherischen Ölen?
„Himmelslüfte“: Die Gewinnung ätherischer Öle
Ätherische Öle sind flüchtige, hoch konzentrierte Pflanzenextrakte, die durch Destillation oder Kaltpressung gewonnen werden. Diese Öle enthalten die Essenz der Pflanze – ihren Duft, ihre Wirkstoffe und ihre natürlichen Heilkräfte. Jedes ätherische Öl hat eine einzigartige Zusammensetzung und damit auch unterschiedliche Eigenschaften und Anwendungsgebiete.
Der Begriff “ätherisch” leitet sich vom griechischen Wort “aither” ab, was so viel wie “Himmelsluft” oder “reine Luft” bedeutet. Tatsächlich verdampfen ätherische Öle leicht und verteilen ihre aromatischen Moleküle in der Luft, was sie ideal für die Aromatherapie macht.
Mythos oder wissenschaftlich bewiesen?
Nicht nur jahrhundertealte traditionelle Anwendungen, sondern auch moderne wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit ätherischer Öle. Zahlreiche Untersuchungen haben die antimikrobiellen, entzündungshemmenden und beruhigenden Eigenschaften verschiedener Öle bestätigt.
Dabei wurde ein weiterer faszinierender Aspekt ätherischer Öle festgestellt: ihre synergistische Wirkung. Das bedeutet, dass die Kombination verschiedener Öle oft eine stärkere Wirkung hat als die Summe der Einzelwirkungen. Diese Synergie wird gezielt genutzt, um maßgeschneiderte Aromatherapie-Mischungen für spezifische Bedürfnisse zu erstellen.
Ätherische versus synthetische Öle
Ätherische Öle unterscheiden sich von herkömmlichen Duftölen durch ihre Reinheit und Herkunft. Während Duftöle oft künstlich hergestellt werden und nur den Geruch nachahmen, beinhalten ätherische Öle die echten, unverfälschten Bestandteile der Pflanzen. Dies macht sie nicht nur besonders wertvoll, sondern auch wirksam bei der Behandlung verschiedener Beschwerden und zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens.
Therapeutische Wirkung – ein breites Spektrum
Ätherische Öle wirken durch ihre Inhaltsstoffe direkt auf den Körper und das Gehirn. Ihre Duftmoleküle werden über die Nase oder durch die Haut aufgenommen und gelangen so ins limbische System, das Zentrum unserer Emotionen und Erinnerungen.
Durch ihre heilenden Eigenschaften können ätherische Öle sowohl körperliche als auch psychische Beschwerden lindern. Dabei hat fast jede Pflanze ihren eigenen „Wirkungsbereich“:
- Lavendelöl beruhigt und entspannt, hilft bei Schlafstörungen und reduziert Stress. Aufgrund seiner antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften eignet es sich ideal für die Wundpflege.
- Pfefferminzöl wirkt belebend und erfrischend und lindert durch seine kühlende Wirkung Kopfschmerzen und Migräne. Es unterstützt auch die Verdauung und kann bei Übelkeit helfen.
- Teebaumöl ist stark antiseptisch, antiviral und antifungal und wird häufig zur Behandlung von Hautproblemen wie Akne, Pilzinfektionen und kleinen Wunden eingesetzt, außerdem zur Desinfektion und Heilung.
- Eukalyptusöl befreit die Atemwege und wirkt schleimlösend und ist daher der ideale Duft bei Erkältungen und Atembeschwerden. Außerdem hat es entzündungshemmende Eigenschaften und kann Muskelschmerzen lindern.
Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
Mit Hilfe von ätherischen Ölen fördern Sie nicht nur Ihr körperliches, sondern auch Ihr geistiges Wohlbefinden. Das Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten reicht von der Aromatherapie über die Hautpflege bis hin zur Unterstützung der inneren Balance.
Aromatherapie
Diese ganzheitliche Behandlungsmethode verwendet ätherische Öle, um das emotionale, körperliche und geistige Wohlbefinden zu verbessern. Die Düfte der Öle stimulieren das limbische System im Gehirn, welches für Emotionen und Erinnerungen zuständig ist. Sie werden entweder inhaliert oder einmassiert.
Bei der Inhalation werden die Öle durch Diffuser oder Dampfbäder in die Luft abgegeben und können so eingeatmet werden. Diese Methode hilft, Stress abzubauen, die Stimmung zu heben und Atemwegserkrankungen zu lindern.
Bei Massagen werden ätherische Öle mit Trägerölen verdünnt und direkt auf die Haut aufgetragen. Dies fördert die Durchblutung und entspannt die Muskeln. Gleichzeitig wird die Haut gepflegt und der Duft der Öle hat eine beruhigende Wirkung.
Hautpflege
Ätherische Öle sind auch in der Hautpflege sehr beliebt. Sie werden in Cremes, Lotionen oder direkt auf die Haut aufgetragen. Allerdings müssen sie aufgrund ihrer hohen
Konzentration vor der Anwendung verdünnt werden – z. B. mit Trägerölen wie Jojoba-, Mandel- oder Kokosöl. Insbesondere bei Hautproblemen wie Akne, Ekzemen oder kleinen Wunden helfen ätherische Öle mit entzündungshemmenden, antibakteriellen oder heilenden Eigenschaften.
Innere Anwendung – mit Vorbehalt
Einige ätherische Öle können auch innerlich angewendet werden, z. B. zur Unterstützung der Verdauung, zur Stärkung des Immunsystems oder zur Entgiftung des Körpers. So kann Pfefferminzöl bei Verdauungsbeschwerden helfen und Zitronenöl das Immunsystem stärken.
Ganz allgemein ist bei der inneren Anwendung Vorsicht geboten: Zum einen eigenen sich nur bestimmte Öle, zum anderen sollten diese nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
Haushalt: Reinigung auf natürliche Art
Sogar im Haushalt können ätherische Öle nützlich sein. Wegen ihrer antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften werden sie gern zur natürlichen Reinigung und Desinfektion
verwendet – als Zusatz in Reinigungsmitteln, zur Raumluftreinigung oder als natürliche Duftstoffe. Am bekanntesten sind Teebaumöl zur Desinfektion von Oberflächen und Lavendelöl als natürlicher Raumduft.
Apotheke: Qualität und Beratung
Damit ätherische Öle die gewünschte Wirkung entfalten, sind die richtige Dosierung und die Qualität der Öle essenziell. Beide Voraussetzungen sind erfüllt, wenn Sie auf Produkte aus der Apotheke zurückgreifen. Dort finden Sie ausschließlich Öle in höchster Reinheit und geprüfter Qualität. Außerdem werden Sie fachkundig beraten, welche Dosierung für Sie die passende ist und wie Sie das Öl richtig anwenden.
Nutzen Sie ätherische Öle verantwortungsvoll! Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke dazu persönlich beraten – Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker wird Ihnen gerne geeignete Produkte vorstellen.
Der Kopfschmerz und seine vielen Gesichter
Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz. Dieses Leiden zeigt sich in vielen Varianten – mit unterschiedlichen Ursachen und verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten:
Spannungskopfschmerzen
Sie sind meist leicht bis mäßig stark und gehen oft mit Druck und Schmerz um den ganzen Kopf einher.
Migräne
Darunter versteht man starke, pulsierende Schmerzen, die häufig nur auf einer Seite des Kopfes auftreten. Sie können von Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit begleitet sein.
Clusterkopfschmerzen
Diese Schmerzen treten in Serien auf. Sie werden als sehr starke, punktuelle Schmerzen – meist um ein Auge herum – beschrieben.
Sekundäre Kopfschmerzen
Diese Kopfschmerzen sind Symptome anderer medizinischer Zustände wie z. B. Infektionen, Erkrankungen des Gehirns oder Verletzungen.
Vielfältige Schmerzauslöser
Es gibt nicht den einen Faktor, der Kopfschmerzen auslöst – die Ursachen dafür sind so vielfältig wie die Menschen, die darunter leiden. Allerdings können bestimmte Gruppen besonders anfällig dafür sein. Dazu zählen Personen mit einer familiären Vorgeschichte (Kopfschmerzen oder Migräne), Frauen (insbesondere aufgrund hormoneller Schwankungen) und Menschen mit hohem Stressniveau oder unzureichendem Schlaf.
STRESS UND VERSPANNUNGEN
Einer der häufigsten Auslöser für Kopfschmerzen, v.a. für Spannungskopfschmerzen, ist Stress. Das ist verständlich, denn unter Stress neigen wir dazu, unsere Muskeln, insbesondere im Nacken-, Schulter- und Kopfbereich, unbewusst anzuspannen. Diese anhaltende Muskelspannung kann Druck und Schmerzen verursachen, die sich zu Kopfschmerzen entwickeln.
Stress führt aber auch zu chemischen Reaktionen im Körper. So werden z. B. im Gehirn Adrenalin und Cortisol freigesetzt, die unsere Nervenverbindungen verändern und Schmerzen auslösen können. Darüber hinaus beeinflusst Stress auch den Blutfluss. Sind die Blutgefäße im Gehirn verengt, dann entstehen Kopfschmerzen.
Die Tatsache, dass gestresste Menschen empfindlicher auf Schmerzreize reagieren, ist ein weiterer Grund für Kopfweh durch Stress. Und nicht zuletzt führt Stress oft zu Veränderungen im Lebensstil, die indirekt Kopfschmerzen fördern: beispielsweise zu unregelmäßigen Essenszeiten, verminderter Wasseraufnahme, weniger Schlaf und geringerer körperlicher Aktivität.
So können Sie vorbeugen:
- Stressmanagement-Techniken wie Meditation oder Yoga progressive Muskelentspannung
- ausreichend Schlaf
- regelmäßige körperliche Aktivität
UMWELTEINFLÜSSE
Sind Sie wetterfühlig? Wenn ja, dann kennen Sie das bestimmt: Wenn das Wetter umschlägt, löst das bei vielen Menschen Kopfschmerzen oder Migräne aus. Auch extreme Temperaturen oder Temperaturschwankungen können Kopfschmerzen verursachen. Nicht zuletzt fördert Hitze die Dehydrierung – ein weiterer Auslöser für Kopfweh.
Aber auch Lärm ist ein Kopfweh-Trigger: Laute Umgebungsgeräusche oder anhaltender Lärm können stressbedingte Kopfschmerzen verstärken oder Migräne auslösen. Ähnlich reagiert der Körper auf eine schlechte Luftqualität – z. B. durch Rauch, Schadstoffe und Allergene.
Besonders Menschen mit einer Neigung zu Migräne sind sehr lichtempfindlich. Sie reagieren auf starke oder flackernde Lichtquellen – egal ob Sonnen- oder künstliches Licht – mit Kopfschmerzen.
Und dann gibt es noch Kopfschmerzen, die vor allem Menschen betreffen, die im sehr hohen Gebirge leben oder dorthin reisen. Sie sind durch den Sauerstoffmangel, der in großer Höhe herrscht, bedingt.
So können Sie vorbeugen:
- die Exposition gegenüber den auslösenden Umweltfaktoren begrenzen
- angemessene Schutzmaßnahmen wie Sonnenbrillen und Hüte tragen
- regelmäßig Wasser trinken
MEDIZINISCHE FAKTOREN
Es müssen nicht immer Lärm, Wetterwechsel oder starkes Sonnenlicht sind: Medizinische Faktoren können ebenso Kopfschmerzen auslösen oder bestehende verschlimmern. Dazu zählen insbesondere
- zu häufiger Gebrauch von Medikamenten (z. B. Schmerzmittel)
- Infektionen wie Grippe, Erkältungen, Sinusitis oder Meningitis
- Gehirnerschütterungen oder andere Kopfverletzungen
- sehr hoher Bluthochdruck
- hormonelle Veränderungen durch Menstruation, Schwangerschaft oder Wechseljahre
- Kieferprobleme (u. a. Zähneknirschen oder temporomandibuläre Gelenkstörungen (TMJ)
LEBENSGEWOHNHEITEN
Heutzutage verbringen viele Menschen sehr viel Zeit vor dem Bildschirm. Vor allem dann, wenn dabei keine Pausen eingelegt werden und eine schlechte Sitzhaltung dazukommt, kann dies Kopfschmerzen auslösen.
Ähnliches gilt fürs Schlafen: Unregelmäßiger oder unzureichender Schlaf – und sogar zu viel Schlaf – sind Kopfschmerz-Trigger.
Wie fast überall spielt auch hier die Ernährung eine Rolle: Wer nur unregelmäßig isst, Mahlzeiten auslässt oder zu wenig trinkt, riskiert ebenso Kopfschmerzen wie Menschen, die bestimmte Nahrungsmittel wie Schokolade, Alkohol, Koffein, Käse, Nitrate (z.B. in verarbeiteten Fleischwaren) und künstliche Süßstoffe übermäßig konsumieren.
Und nicht zuletzt können Kopfschmerzen durch einen Mangel an Bewegung entstehen – und durch das Gegenteil, nämlich intensive körperliche Aktivitäten ohne angemessene Vorbereitung.
So können Sie vorbeugen:
- regelmäßige körperliche Aktivität
- ausreichend Schlaf
- eine gesunde Ernährung
- ausreichende Flüssigkeitszufuhr
KOPFSCHMERZEN ADÉ: HEILMITTEL AUS DER APOTHEKE
Kopfschmerzen können die Lebensqualität stark einschränken – schon allein deshalb greifen die meisten Betroffenen zu schmerzlindernden Mitteln. Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker werden Ihnen z. B. frei verkäufliche Produkte wie Ibuprofen, Paracetamol, Naproxen-Natrium oder Aspirin empfehlen. Wahrscheinlich werden sie Sie auch darauf aufmerksam machen, dass Paracetamol – in zu hohen Dosen verwendet – die Leber belastet.In der Apotheke finden Sie selbstverständlich auch natürliche Heilmittel wie Magnesium, Pfefferminzöl oder Ingwer – als Kapseln, Öle oder Salben. Diese Produkte können Übelkeit lindern und sind schonender für den Körper. Gegen Migräne gibt es auch pflanzliche Helfer wie das Mutterkraut.Darüber hinaus gibt es rezeptpflichtige Medikamente, darunter auch Triptane gegen Migräne. Dafür müssen Sie allerdings eine Ärztin bzw. einen Arzt aufsuchen. Das sollten Sie übrigens auch dann tun, wenn
- Ihre Kopfschmerzen plötzlich und sehr stark auftreten,
- diese häufiger oder intensiver werden bzw. wenn sie
- von Symptomen wie Sehstörungen, Fieber oder Nackensteifigkeit begleitet sind.
EXKURS: KATER-KOPFSCHMERZEN
Kopfschmerzen nach einer feucht-fröhlichen Nacht wären zwar vermeidbar, werden aber doch immer wieder in Kauf genommen. Sie entstehen durch (erhöhten) Alkoholkonsum, der dem Körper Flüssigkeit entzieht und dadurch die Blutgefäße im Gehirn erweitert.Um einem Kater vorzubeugen bzw. ihn zu lindern können Sie entweder zu Hause bleiben und früh schlafen gehen – oder Sie beherzigen die folgenden Tipps:
1. Trinken Sie viel Wasser – sowohl während des Feierns als auch am nächsten Tag!
2. Gleichen Sie die verlorenen Salze und Mineralien durch Sportgetränke oder Elektrolytlösungen aus!
3. Nehmen Sie leichte Nahrung zu sich, um den Magen zu stabilisieren und den Blutzuckerspiegel zu normalisieren!
4. Schlafen Sie ausreichend, damit sich der Körper erholen kann!
5. Greifen Sie zu einem rezeptfreien Schmerzmittel oder zu natürlichen Heilmitteln (siehe oben)!
Wer die Auslöser von Kopfschmerzen erkennt, kann gezielt vorbeugen und effektiv lindern. Damit steigen die Chancen auf einen klaren, schmerzfreien Kopf und mehr Leichtigkeit im Alltag.