Augentrockenheit: Wüstenfeeling muss nicht sein
Kennen Sie das: Ihre Augen fühlen sich an wie nach einem Sandsturm in der Wüste, dabei befinden Sie sich mitten in den winterlichen Alpen? Wer glaubt, das liege nur an mangelnder Flüssigkeitsaufnahme, muss nicht immer richtig liegen. Es gibt nämlich eine Reihe anderer Gründe für trockene Augen – und viele haben mit unserer Lebensweise zu tun. Lesen Sie hier, was Sie dagegen tun können!
Trockene Augen: Was dahintersteckt
Umweltbedingungen
Trockene Luft durch Klimaanlagen oder Heizungen entzieht unseren Augen Feuchtigkeit. Auch Feinstaub und hohe Ozonwerte, Abgase und UV-Licht, Zugluft und sogar windige Tage im Freien können Augentrockenheit verursachen.
Bildschirmarbeit (Computer-Vision-Syndrom)
Sie ist wahrscheinlich die Übeltäterin Nummer eins. Die meisten von uns verbringen Stunden vor dem Bildschirm, sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Freizeit. Und sie wissen meist gar nicht, dass ihre Augen dabei Schwerarbeit leisten müssen. Einerseits wechselt der Blick ständig zwischen Monitor, Tastatur, Maus und Dokumenten auf dem Schreibtisch hin und her. Andererseits enthalten die Buchstaben und Bilder weniger Pixel als auf einem Blatt Papier und sind daher für die Augen viel anstrengender zu lesen.
Nicht zuletzt verringern das Arbeiten am Computer oder Binge-Watching unseren natürlichen Reflex zu blinzeln. Bei jedem Lidschlag wird das Auge regelmäßig mit Tränenflüssigkeit benetzt, beim Starren auf den Bildschirm findet dieser Reflex allerdings nur mehr halb so oft statt. Dadurch trocknen die Augen aus.
Schlechte Lichtqualität
Viele Arbeitsplätze sind nicht so eingerichtet, dass sie auf die Licht- und Sonneneinstrahlungen Rücksicht nehmen. Dadurch entstehen Blendungen, die das Sehorgan zusätzlich strapazieren. Kontaktlinsenträger:innen sind davon besonders betroffen, weil sie oft übermäßig lichtempfindlich sind.
Zusätzlich können Kontaktlinsen die gleichmäßige Verteilung des Tränenfilms auf der Augenoberfläche behindern. Das führt ebenfalls zu trockenen oder brennenden Augen.
Das Alter
Mit dem Älterwerden nimmt die Menge unserer Tränenflüssigkeit ab und die Zusammensetzung des Tränenfilms verändert sich. Vor allem Frauen leiden im Alter oft an trockenen Augen, weil die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren mit ein Grund für schlechter funktionierende Tränendrüsen ist und zu einer Verringerung der Tränenflüssigkeit führt.
Aber auch unabhängig vom Geschlecht sinkt mit erhöhtem Lebensalter die Stabilität der Muskulatur und des Bindegewebes rund um das Auge. Die Folgen sind ein schlafferer Lidschlag und eine verminderte Aktivität des Tränenapparats.
Für einen strahlenden Blick: Tipps zur Vorbeugung von Augentrockenheit
Trockene Augen sind kein unausweichliches Schicksal. Mit ein bisschen Know-how und ein wenig Zeit können Sie einiges tun, um Ihre Augen vor Trockenheit zu schützen:
Raumluft verbessern
Mit einem guten Raumklima ist schon viel gewonnen. Sorgen Sie daher vor allem während der Heizperiode dafür, dass Ihr Wohn- und Arbeitsbereich ausreichend und regelmäßig stoßgelüftet wird. Eventuell können Sie die Raumluft auch mit einem Luftbefeuchter verbessern.
Wenn möglich, sollten Sie Klimaanlagen vermeiden; wenn sie unumgänglich sind, hilft es auch, sie zwischendurch immer wieder einmal auszuschalten. Dasselbe gilt für Zugluft und Gebläse. Und dass die Raumluft frei von Dämpfen und (Zigaretten-)Rauch sein soll, versteht sich von selbst.
Pausen machen und blinzeln
Unterbrechen Sie stundenlange Bildschirmarbeit regelmäßig alle 20 Minuten! Machen Sie eine kurze Pause und schauen Sie ins Blaue, damit das Auge auf Fernsicht umschalten und entspannen kann. Und blinzeln Sie regelmäßig – Sie werden sehen, das kann bereits Wunder wirken!
Den Arbeitsplatz optimieren
Günstige Lichtverhältnisse am Bildschirmarbeitsplatz zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine hohe Leuchtstärke für das Lesen von Dokumenten bereitstellen und gleichzeitig den Bildschirm vor zu viel Licht abschirmen, um starke Kontraste zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass sich Fenster weder in Ihrer Blickrichtung noch in Ihrem Rücken befinden, um die Augenmuskulatur nicht unnötig zu ermüden.
Die optimale Distanz zwischen Ihnen und Ihrem Monitor beträgt 60 bis 70 Zentimeter. Eine möglichst hohe Bildschirmauflösung und eine angepasste Schriftgröße sind weitere Möglichkeiten, um Ihre Augen zu entlasten.
Auf Augenhygiene achten
Saubere Lidränder und Wimpern sind wichtig, um die Qualität der Tränenflüssigkeit zu erhalten. Deshalb sollten Sie Make-up immer vollständig entfernen, besonders vor dem Schlafengehen. Verwenden Sie dazu am besten Produkte aus der Apotheke: z. B. Blephasol, eine mizellenhaltige Lotion zur sanften Reinigung der Lidränder, Augenlider und Wimpern.
Zur Befeuchtung der Lider für zwischendurch eignet sich auch der Augenlidspray Tears again. Wenn Sie Kontaktlinsen tragen, sollten Sie immer wieder Tragepausen einlegen. Achten Sie außerdem darauf, dass die Linsen richtig gereinigt werden.
Schlafen und Trinken
Selbstverständlich hat auch die Flüssigkeitsaufnahme Auswirkungen auf die Augengesundheit. Zwei bis drei Liter täglich – je nach Gewicht und Körpergröße – sollten Sie als Wasser oder ungesüßten Tee zu sich nehmen, damit Ihr Feuchtigkeitshaushalt im Gleichgewicht ist.
Und last, but not least zählt auch ausreichend Schlaf zu den Vorbeugemaßnahmen für gesunde Augen. Wenn der Körper müde ist, arbeiten auch die Tränendrüsen nicht mehr mit voller Kraft und produzieren weniger Tränenflüssigkeit.
Künstliche Tränen verwenden
Führen Sie Ihren Augen Feuchtigkeit zu, indem Sie künstliche Tränen verwenden! Sie erhalten diese in Form von Tropfen, Sprays, Fluids, Gels und Salben in jeder Apotheke. Darunter gibt es auch Tränenersatzmittel ohne Konservierungsstoffe für empfindliche Augen. Die meisten Produkte sind mit allen Arten von Kontaktlinsen verträglich.
Hochwertige Inhaltsstoffe wie Lipide, Hyaluronsäure, Polyvidon sowie Vitamin A oder Dexpanthenol beruhigen die Augen und lindern Trockenheit und Schmerzen. Sie sind dem Aufbau des natürlichen Tränenfilms nachempfunden und versorgen die Horn- und Bindehaut mit langanhaltender Feuchtigkeit.
Tränenfluss statt Trockenheit: Medizinische Behandlung von chronisch trockenen Augen
Sollten alle diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen, sollten Sie sie von einem Augenarzt bzw. einer Augenärztin untersuchen lassen. Diese werden Ihnen eventuell Medikamente verschreiben, die die Produktion von Tränenflüssigkeit erhöhen.
Omega-3-Fettsäuren
Darüber hinaus können die Symptome von trockenen Augen durch die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel reduziert werden. Bei schweren Fällen sind auch spezielle Kontaktlinsen, die die Tränenflüssigkeit halten, empfehlenswert.
Chronischer Augentrockenheit kann auf die unterschiedlichsten Faktoren zurückzuführen sein. Nehmen Sie daher unbedingt professionelle Beratung in Anspruch, damit die Therapie individuell auf Sie abgestimmt werden kann!