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Medikamenten-Engpässe: Apotheken als Problemlöser

Lieferengpässe bei Medikamenten treten in ganz Europa auf. Sie sind kein neues Phänomen, vielmehr begleiten sie uns schon seit vielen Jahren. Die Ursachen dafür liegen nicht bei den Apotheken, sondern sind vielfältig.

Zentralisierung und Preispolitik als Ursachen

Erstens ist die Herstellung von Arzneimitteln oder Wirkstoffen heute auf einige wenige Firmen konzentriert. So wird z. B. Ibuprofen weltweit nur in vier Fabriken produziert. Wenn einer dieser Produzenten ausfällt, sind die Auswirkungen sofort spürbar. Das trifft auch zu, wenn Rohstoffe knapp sind, weil dann die vorhandenen Lager rasch aufgebraucht sind.

Zweitens orientieren sich Medikamentenhersteller bei den Produktionsmengen stark am Vorjahr. Aufgrund verstärkter Hygienemaßnahmen waren Infektionskrankheiten während der Pandemie stark rückläufig und treten nun wieder umso häufiger auf. Dieser deutlich erhöhte Bedarf konnte schwer eingeschätzt werden.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Preis. Die Arzneimittelpreise in Österreich liegen nämlich unter dem EU-Durchschnitt. Das bedeutet, dass Lieferungen nach Österreich für Hersteller weniger profitabel sind.

Generika als gleichwertiger Ersatz

In Tirols Apotheken wird jedoch dafür gesorgt, dass aus diesem vorübergehenden Lieferengpass kein Versorgungsengpass wird. Sie stehen untereinander in Kontakt, um benötigte Arzneimittel schnell verfügbar zu machen. Außerdem hat eine öffentliche Apotheke zirka 6.000 verschiedene Präparate vorrätig. Apothekerinnen und Apotheker können daher dank ihrer Fachkenntnis über die Zusammensetzung von Medikamenten fast immer ein anderes – gleichwertiges – Medikament finden. Dieses geben sie nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt bzw. der Ärztin an die Patient:innen weiter.

Magistrale Rezeptur als Alternative

Darüber hinaus sind Pharmazeut:innen dazu ausgebildet und befähigt, Medikamente im apothekeneigenen Labor selbst zu produzierten. Diese Herstellung „in Magistraler Rezeptur“ ist Teil der apothekerlichen Praxis. Und sie könnte auch eingesetzt werden, um die derzeitige Knappheit an Antibiotikasäften für Kinder oder schmerzstillenden Produkten wie Ibuprofen zu mildern.

Wir haben die Rezepturen und wir wissen, wie es geht, betont Tirols Apothekerkammerpräsident Matthias König-Mitterhauser. „Bis vor kurzem waren nicht alle benötigten Wirkstoffe verfügbar, aber inzwischen gibt es wieder Rohstoffe auf dem Markt. Für den Einkauf dieser Wirkstoffe aus dem Ausland braucht es jedoch eine Abnahmegarantie sowie einen finanzielle Absicherung vonseiten der Republik. Sobald diese vorhanden sind, können wir losstarten.“

Selbstverständlich lässt sich damit das globale Problem Medikamentenmangel nicht lösen. Aber mit Hilfe der Apothekerinnen und Apotheker kann es zumindest vorübergehend entschärft werden.

 

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