Insektenschutz aus der Apotheke
Repellentien sind Präparate, die mit Hilfe von natürlichen oder synthetischen Stoffen Insekten von Menschen (und Tieren) fernhalten. Sie funktionieren, weil Mücken, Wespen & Co. vom Geruch ihrer „Opfer“ angezogen werden: Insektenschutzmittel umhüllen die Haut mit einem schützenden Duftmantel, der die zudringlichen Tiere entweder abwehrt oder ihre Duftrezeptoren blockiert.
In Ihrer Apotheke finden Sie eine große Auswahl an Insektenschutzmitteln – sowohl auf pflanzlicher als auch auf synthetischer Basis. Außerdem wissen Apotheker:innen bestens über die Vor- und Nachteile sowie eventuelle Nebenwirkungen der verschiedenen Produkte Bescheid und beraten Sie gerne.
Pflanzlich oder synthetisch?
Natürliche Repellentien sind vor allem ätherische Öle wie Bergamotte, Teebaum, Minze, Nelke, Lavendel, Citronell oder Zitroneneukalyptus. Bitte beachten Sie, dass Bergamotteöl braune Flecken auf der Haut hinterlassen kann.
Synthetische Substanzen wirken stärker als natürliche Insektenschutzmittel. Besonders bekannt ist Diethyltoluamid (DEET), das auch als Malariaschutz eingesetzt wird. Allerdings kann es Allergien auslösen und soll daher während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern unter zwei Jahren nicht angewendet werden.
Ein weiteres synthetisches Repellens ist Icaridin. Es ist allgemein gut verträglich, riecht angenehmer als DEET und wirkt zudem gegen heimische Insekten wie Zecken länger als natürliche Substanzen. Trotzdem sollte der Kontakt mit Schleimhäuten, Augen oder offenen Wunden vermieden werden.
Die Wahl des richtigen Mittels
Repellentien erhalten Sie in den verschiedensten Zubereitungen. Sprays haben den Vorteil, dass sie auch schwer zugängliche Körperstellen erreichen, man sollte sie aber besser nicht in geschlossenen Räumen anwenden. Für eine großflächige Anwendung eignen sich Lotions, Cremes und Gels. Die Wirksamkeit dieser Mittel ist abhängig von der Dosis, von der Umgebungstemperatur oder ob es z. B. windig ist.
Welche Art von Repellent Ihnen die Apothekerin oder der Apotheker empfiehlt, hängt auch davon ab, wo es eingesetzt werden soll – in heimischen Gebieten oder auf einer Tropenreise – und wogegen bzw. wie lange es schützen soll. So gibt es Mittel, die gegen Mücken helfen, jedoch kaum oder nur für eine deutlich geringere Zeit gegen Zecken.
Nichts für Babys!
Für Kleinkinder unter einem Jahr wird die Anwendung von Repellentien nicht empfohlen. Fragen Sie in diesem Fall am besten in Ihrer Apotheke nach! Dort weiß man, welche Stoffe für Kinder geeignet sind. Eventuell reichen stichfeste Kleidung oder Mosquitonetze zum Schlafen als Schutz aus – in manchen Fällen auch Mückenbänder oder -streifen.
Und wenn doch was passiert? – Insektenstiche richtig behandeln
Mücken, Zecken oder Bremsen stechen, weil sie das menschliche Blut als Nahrung benötigen. Auf ihre Stiche reagiert der Körper vor allem mit Juckreiz.
Bienen, Wespen oder Hornissen hingegen stechen nur, wenn sie sich verteidigen müssen. Stiche von solchen nicht blutsaugenden Insekten verursachen oft starke Schmerzen. Ziehen Sie bei einem Bienenstich den Stachel mit einer Pinzette oder den Fingernägeln aus der Haut – für Zeckenbisse verwenden Sie entsprechende Zeckenzangen. Achtung: Wespen und Hornissen verlieren ihren Stachel nicht und können daher mehrmals hintereinander stechen.
Leichte Symptome: Kühlen und beruhigen
Rötungen oder Schwellungen rund um die Einstichstelle verschwinden meist innerhalb eines Tages wieder und müssen nicht unbedingt behandelt werden. Ein nasses Tuch, eine Kältekompresse, der eigene Speichel oder eine rohe Zwiebel sind leicht verfügbare Hausmittel, die Schwellungen und Juckreiz lindern. Dieselbe Wirkung haben kühlende Gels, Sprays oder Stifte. Produkte mit Wirkstoffen wie Dexpanthenol, Aloe Vera oder Dimetinden wirken zusätzlich beruhigend und abschwellend und sind in jeder Apotheke erhältlich.
Allergische Reaktionen
Starke Schwellungen – auch im Gesicht und am Hals – sowie Atemnot sind Anzeichen einer allergischen Reaktion. In diesem Fall müssen Sie sofort den Notarzt rufen, denn im schlimmsten Fall kann ein anaphylaktischer Schock auftreten.
Ebenfalls einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren sollten Sie bei Insektenstichen im Mund- und Rachenraum, bei geschwollenen Lymphknoten oder Eiter an der Einstichstelle – und wenn die Beschwerden auch nach mehreren Tagen nicht abklingen.
Auch wenn unliebsame „Begegnungen“ mit Insekten in den meisten Fällen harmlos verlaufen: Die beste Therapie ist wie immer die Vorsorge. – Wir freuen uns, Sie in unseren Apotheken beraten zu dürfen!