Wann das Sonnenvitamin fehlt
Die dunklere Jahreszeit und auch das vermehrte Arbeiten im Homeoffice bewirken einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Sonnenschutzmittel und Gesichtscremen mit Lichtschutzfaktor stoppen zusätzlich die Aufnahme des wichtigen Sonnenvitamins. Kein Wunder, dass vor allem gegen Ende des Winters die körpereigenen Vitamin-D-Speicher leer sind.
Abgesehen davon gibt es auch jahreszeitenunabhängige Gründe für einen Vitamin-D-Mangel. Darunter fallen eine falsche Ernährung oder die Einnahme von bestimmten Arzneimitteln. Weiters ist es möglich, dass der Körper diesen Vitalstoff nicht gut aufnehmen kann oder – z. B. bei Niereninsuffizienz – zu viel davon ausscheidet.
Erhöhtes Risiko für Babys
Besonders gefährdet sind Menschen, die wenig in der frischen Luft sind, Übergewichtige, Schwangere und Stillende sowie Personen mit Kortison-Medikation. Auch Babys haben ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel und in Folge für eine Rachitis-Erkrankung. Erstens enthält die Muttermilch nur wenig dieses wichtigen Mineralstoffs und zweitens vertragen Säuglinge kein direktes Sonnenlicht. Aus diesem Grund wird empfohlen, Kleinkindern im ersten Lebensjahr täglich eine Vitamin-D-Tablette zu verabreichen.
Symptome eines Vitamin-D-Mangels
Vitamin D ist für den Muskelbau zuständig und reguliert die körpereigenen Abwehrkräfte. Erste Anzeichen für einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel können daher Muskelschwäche, -krämpfe und Gliederschmerzen sein, aber auch erhöhte Infektanfälligkeit oder Haarausfall.
Darüber hinaus kann ein Mangel an Sonnenvitaminen auch Müdigkeit und (Winter-)Depressionen bewirken oder Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlafprobleme zur Folge haben. Eine schlechte Wundheilung oder eine ungesunde Haut sind ebenfalls mögliche Symptome.
Maßnahmen gegen Vitamin-D-Mangel
Regelmäßige Bewegung im Freien kann einen (leichten) Vitamin-D-Mangel beseitigen bzw. ihm vorbeugen. Gegen Knochenschwund hilft regelmäßiges Muskeltraining – das tut auch der Seele gut. Der Gang ins Solarium bringt hingegen nichts, weil die dortige „Sonne“ meist keine UV-B-Strahlen enthält.
Leider lässt sich ein Vitamin-D-Mangel auch nicht durch eine spezielle Ernährungsweise beheben. Denn nur die wenigsten Lebensmittel enthalten eine nennenswerte Menge des Sonnenvitamins. Wer nicht täglich Lebertran oder zehn Kilo Käse essen will, sollte vor allem Fischarten wie Aal, Lachs, Hering oder Sardinen auf den Speiseplan setzen, Vegetarier können zu Pilzen oder Avocados greifen.
Sonnenersatz aus der Apotheke
Darüber hinaus – auch zur Vorbeugung – können Sie Ihrem Körper Vitamin D zuführen, und zwar in Form von Vitamin-D-Präparaten aus Ihrer Apotheke. Dort berät man Sie auch ausführlich und kompetent darüber, ob sich Tabletten, Kapseln oder Tropfen besser für Ihre Situation eignen.
Der tägliche Vitamin-D-Bedarf für Erwachsene wird offiziell mit 800 IE (Internationale Einheiten) angegeben – das entspricht 0,015 mg. Viele Wissenschafter:innen gehen jedoch von Werten bis zu 7.000 IE (0,175 mg) aus. Die richtige Dosierung und Einnahme hängt von Ihrem Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand ab – und nicht zuletzt vom Ergebnis der Blutuntersuchung. Diese können Sie bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt durchführen lassen. Oder Sie überprüfen Ihren Vitamin-D-Spiegel mit Hilfe eines Tests, den sie zu Hause machen und die Blutprobe danach ins Labor schicken.