Wie Fieber entsteht
Wenn Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien in unseren Körper eindringen, setzen sie Abwehrmechanismen in Gang. Einer davon ist die Erhöhung der Körpertemperatur: Wir fiebern. Dabei ist nicht jedes Fieber gleich. Die geeigneten Behandlungsmethoden variieren je nachdem, wie stark die Temperatur steigt.
Leichtes oder hohes Fieber?
Leichtes Fieber liegt vor, wenn die Körpertemperatur von Erwachsenen zwischen 37,5 und 38,5 Grad Celsius liegt. Es ist oft ein Zeichen dafür, dass der Körper gegen eine Infektion kämpft. Das Fieber hilft ihm dabei, die Vermehrung von Krankheitserregern zu verlangsamen und das Immunsystem zu unterstützen. In dieser Phase ist es wichtig, dass Sie sich schonen und Ihre Temperatur regelmäßig überprüfen. Außerdem sollten Sie Ihrem Körper genügend Flüssigkeit zuführen, die er durch das Schwitzen verloren hat.
Hohes Fieber ist eine stärkere Reaktion des Körpers auf eine schwerwiegendere Infektion. Hier kann die Temperatur 39°C oder mehr erreichen. Hohes Fieber kann zu Unwohlsein führen und erfordert besondere Aufmerksamkeit. Wenn es länger als 24 Stunden anhält, sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt aufsuchen. Bei über 40 Grad Celsius spricht man von sehr hohem Fieber – in diesem Fall müssen Sie sofort zum Arzt oder in die Notaufnahme.
Kinder fiebern anders
Bei Säuglingen und Kindern tritt Fieber öfter auf und kann auch höher sein. Temperaturen zwischen 38 und 39 Grad sind keine Seltenheit und zum Glück meist harmlos. Sie sind darauf zurückzuführen, dass die körpereigenen Temperaturregler noch nicht voll entwickelt sind. In seltenen Fällen treten sogar Fieberkrämpfe auf, bei denen die kleinen Patient:innen bewusstlos werden und ihre Muskeln unkontrolliert zucken. Auch wenn das in der Regel am rasch ansteigenden Fieber liegt, sollten Sie bei solchen Symptomen mit Ihrem Kind sofort in die Klinik fahren oder den Notarzt verständigen.
Eine Kinderarztpraxis aufsuchen empfiehlt sich auch bei Temperaturen über 40 Grad, wenn Fieber länger als drei Tage anhält und wenn es sich um Säuglinge unter drei Monaten handelt.
Symptome erkennen und richtig messen
Die Temperatur mittels Thermometer im Mund oder in der Achselhöhle zu messen, ist zwar die gängigste, aber leider auch eine ziemlich ungenaue Methode. Es gibt inzwischen eine große Auswahl an Fiebermessgeräten. Über die jeweiligen Vor- und Nachteile sowie ihre Anwendung erfahren Sie in unserem Blog „Fiebermessen – aber richtig“ Näheres.
Ab wann sollte man Fieber senken?
Bei leichtem Fieber genügen Bettruhe, ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser oder ungesüßten Tees sowie leichte Kleidung, damit der Körper die überschüssige Wärme leicht abgeben kann. Es wird dann von selbst zurückgehen, wenn die zugrundeliegende Erkrankung abklingt.
Sollten Sie sich jedoch unwohl fühlen, hohes Fieber oder Schmerzen haben, ist es sinnvoll, die Temperatur zu senken.
So sinkt das Fieber
Fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen sind in jeder Apotheke rezeptfrei erhältlich – in Tabletten- oder Zäpfchenform sowie als Saft. Für Kinder gibt es spezielle Arzneimittel. Sie lindern meist auch unliebsame Begleiterscheinungen des Fiebers wie Glieder- oder Kopfschmerzen. Apothekerin oder Apotheker informieren Sie darüber, wie Sie diese Mittel einnehmen sollen. Achten Sie bitte immer darauf, die empfohlene Dosierung einzuhalten!
Wadenwickel
Bei einem leichten Krankheitsverlauf können Sie auch dieses bewährte Hausmittel einsetzen. Wadenwickel haben eine kühlende Wirkung auf der Haut und können dazu beitragen, das Gefühl von Hitze und Unwohlsein zu reduzieren, das oft mit Fieber einhergeht. Tränken Sie saubere Tücher mit lauwarmem Wasser und wickeln Sie sie für fünf Minuten fest um die Waden. Strecken Sie die Beine aus und führen Sie diese Prozedur bis zu dreimal pro Tag durch.
Gute Besserung!
Fieber ist ein beeindruckender Mechanismus unseres Körpers – und in den meisten Fällen ein Zeichen, dass der Körper gegen Krankheitserreger kämpft. Unterstützen Sie ihn bestmöglich auf dem Weg zur Genesung!